von Lepels, des Freundes Fontanes, sehr intensiv mit dieser Arbeit befaßt und Lepel davon berichtet. 7 Ein Brief Kuglers vom 25. 10. 1853 aus Dürkheim an Fontane belegt, daß er auch ihn darauf aufmerksam gemacht hat.
In Dürkheim hat Kugler die „Pfälzischen Studien“ geschrieben, die im November 1853 im „Deutschen Kunstblatt“ veröffentlicht und dann in den dritten Teil der „Kleinen Schriften und Studien zur Kunstgeschichte“ aufgenommen wurden. In diesem Brief heißt es u. a.: „Die kleine Arbeit die ich eben über mittelrheinische Kirchen schreibe und die sich zwischen ... [unleserlich] drängt, liegt mir so im Sinn und macht mir so zu' schaffen, als wäre es die ernsteste dramatische Produktion; ich hätte nicht gedacht, daß dergleichen mich noch so gründlich treffen könne.“ Der Brief befindet sich in einer Sammlung von Briefen Franz Kuglers an Theodor Fontane aus den Jahren 1852—1858, die zum Bestand des Theodor-Fontane-Archivs der Deutschen Staatsbibliothek gehören.
Für eine Einflußnahme Kuglers auf Fontanes Denkmalauffassung spricht neben gedanklichen Ubereinstimungen auch die ziemlich enge persönliche Bindung, die trotz mancher in „Von Zwanzig bis Dreißig“ enthaltenen kritischen Bemerkung über Kugler, in den fünfziger Jahren zwischen Fontane und Kugler bestanden haben muß. Den genannten Briefen ist zu entnehmen, daß Fontane und Kugler in dem Zeitraum von 1852 bis 1855 sehr häufig zusammengetroffen sind und die Verbindung auch noch nach 1855, als Fontane in England war, gepflegt wurde. Seit 1854 wurde Fontane in diesen Briefen geduzt. Kugler behandelt darin neben familiären hauptsächlich „Rütli“- und „Argo“-Fragen. Ende 1852 hatte sich, gegründet von Friedrich Eggers, eine kleine Fraktion mit Namen „Rütli“ vom „Tunnel“ abgespalten, der auch Fontane, Kugler und Lübke angehörten. Kugler war damals geistiges Zentrum dieser Vereinigung, aus der die Idee hervorgegangen ist, eine literarische Zeitschrift zu schaffen. Ergebnis der Bemühungen war dann das von Fontane und Kugler herausgegebene Jahrbuch „Argo. Belletristisches Jahrbuch für 1854“ , ? a
Nicht minder aufschlußreich sind die im Kuglerschen Nachlaß befindlichen Briefe Kuglers an seine Frau Clara aus dem Zeitraum von 1853 bis 1857. 7b Es handelt sich um sechsundvierzig datierte und etliche undatierte Briefe, in denen Fontane oft genannt wird. Er findet fast in jedem der zwanzig in der Zeit vom Juni bis September 1853 geschriebenen Briefe Erwähnung. In jenen Monaten ist kaum eine Woche vergangen, in der er nicht einmal oder mehrmals bei Kugler zu Gast war, auch außerhalb der Rütli-Treffen. Verschiedentlich berührt Kugler Fontanes dichterisches Schaffen aber auch seine wirtschaftliche Notlage; in diesem Zusammenhang berichtet er seiner Frau u. a. von seiner Verwendung für Fontane bei dem geh. Kabinettsrat Emil Illaire im Juni 1853. 7c
Fontane selbst äußert in einem Brief an Wilhelm von Merckel vom 1. Dezember 1857 aus London über Kugler: „Unter allen Menschen, mit
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