noinmen, die aus finanziellen Gründen den Nachlaß nicht länger verwalten konnten. 6 Anhand der Karteien und Informationen Friedrich Fontanes 7 ist von der Firmp ein Auktionskatalog 8 erarbeitet worden, der Auskunft über das Angebotene gibt und daher eine wichtige bibliographische Quelle für die Fontane-Forschung darstellt. In 279 Nummern (S. 66—112) werden die Fontaniana vorgeführt; gegliedert in „I. Sein Werk“ und „II. Sein Leben“ sind Gedichte, Romane, Novellen, Unvollendetes, Wanderungen, Kritiken, Tagebücher, Notizbücher, Briefe und Bilder angezeigt. Jede Ha’ndschrift wird in der üblichen Form von Katalogbeschreibungen durch Titel, Art (z. B. Entwurf, Urschrift, Manuskript mit Korrekturen), Umfang, Format, möglichst Datierung, knappe Inhaltsangabe bzw. auszugsweisen Abdruck und den Hinweis auf Rückseiten, wenn sie vom Inhalt der Vorderseiten abweichen, umfassend gekennzeichnet. Außerdem steht bei etlichen Stücken der Vermerk „ungedruckt“. Die Briefe sind nach Empfängern geordnet, sie werden jedoch unter dem Empfängemamen weder einzeln noch als Konvolut-Ganzheit angeführt, sondern sind — offensichtlich aus kommerziellen Erwägungen — zu unterschiedlich umfangreichen Faszikeln zusammengestellt; die Datums-, Umfangs- und Formatsangabe erfolgt hier summarisch, auch der Inhalt der Briefe wird nur in Zusammenfassungen angegeben. Dieser Katalog, der die handschriftliche Hinterlassenschaft Theodor Fontanes präsentiert, wie sie seine Erben bis 1933 bewahrt haben (ausgenommen von der Auktion waren die Briefe an den Sohn Friedrich 9 ), bildet — obwohl ausschließlich für den Verkauf der Manuskripte erarbeitet und publiziert — aufgrund seines Umfangs und der relativ ausführlichen Beschreibungen eine wichtige Etappe in der Geschichte der Verzeichnung von Fontane-Handschriften.
Versteckt unter dem Titel „Emilie Fontane. Mit unveröffentlichten Gedichten und Briefen von Theodor und Emilie Fontane“ — einer ausführlichen und einfühlsamen Würdigung der langjährigen Lebensgefährtin des Dichters, die auch sein Leben neu beleuchtet — veröffentlichte Hermann Fricke als Beilage 4 im Verlag der Rathenower Zeitungsdruckerei 1937 ein Bestandsverzeichnis des Fontane-Archivs, dessen Leitung er 1935 übernommen hatte. Er konnte sich dabei auf Vorarbeiten stützen, die Charlotte Jolles und Jutta Fürstenau aufgrund der Karteien Friedrich Fontanes geleistet hatten und die das Ziel verfolgten, eine exakte Verzeichnung des im Fontane-Archiv vorhandenen Handschriftenbestandes vorzunehmen. 9 » Das Verzeichnis umfaßt knapp 20 Druckseiten und soll nach Frickes kurzen einleitenden Bemerkungen „einen ersten Überblick ... geben“. 10 Die großen Gliederungsabschnitte: Handschriften, Briefe, Erinnerungsstücke, Dichtungen aus dem Freundeskreis, Schreib- maschinen-Manuskripte, Fontanes Handbücherei, Karteien und Schriftensammlung geben einen Eindruck von der Reichhaltigkeit des Materials. Die Handschriften (1. Abschnitt) sind in 14 Sachgruppen unterteilt, die vielfach mit denen des Auktionskataloges 35 von Hellmut Meyer & Emst übereinstimmen. 11 Die Unterteilung erscheint sachlich nicht immer gerechtfertigt, zumal auch die Zuordnung der Handschriften zu den ver-
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