Heft 
(1975) 21
Seite
371
Einzelbild herunterladen

schiedenen Sachgruppen Inkonsequenzen aufweist. So werden beispiels­weise Aufzeichnungen zumLändchen Friesack unterMärkisch- Preußisches eingeordnet, die doch wohl in den KomplexLändchen Friesack gehörten. 12

Die Briefe sind gesondert nach Familienkorrespondenzen und dem Briefwechsel mit Freunden aufgeführt, auch dies offensichtlich vom eben genannten Katalog bzw. aus Friedrich Fontanes Anordnung übernommen. Die nähere Bestimmung der Handschriften erfolgt in knapper Form vor Edlem durch Titel, Charakterisierung der Art, Umfang und Format; die Angaben zu den Briefen beschränken sich auf Empfänger- und Ab- sendemamen, auf Anzahl und summarische Jahreszahlen. Neu ist, daß bei Fricke jede Handschrift eine Signatur erhält.

Die Beschreibungen im Meyer & Ernst-Katalog 35 sind in vielen Fällen ausführlicher. Dem ist hinzuzufügen, daß Fricke in der Vorbemerkung zu seiner Archiv-Bestandsübersicht angibt, daß sich eineeingehende Beschreibung der Handschriften, die auf die oft sehr wichtigen Rückseiten eingeht, in Bearbeitung befindet; 13 die Knappheit der Erläuterungen in Beilage 4 derEmilie Fontane ist damit gerechtfertigt. Leider konnte dieses verdienstvolle Arbeitsunternehmen nicht abgeschlossen werden. 14

In der Nr. 9 derBrandenburgischen Jahrbücher, die aus Anlaß der 40jährigen Wiederkehr des Todestages dem Gedächtnis Theodor Fontanes gewidmet war, erschien ein Jahr nach dem Fricke-Verzeichnis eine Über­sicht über den Fontane-Nachlaß aufgrund des Standes von 1938, zusam­mengestellt von Charlotte Jolles, 15 die Anfang 1934 in der Kreuzzeitung über die Versteigerung des Dichternachlasses berichtet hatte. 13 Charlotte Jolles will einen Überblick über die Handschriften und ihren Verbleib geben, wobei nicht nur der Nachlaß aus engerem Familienbesitz berück­sichtigt wird, wie es bei Fricke der Fall ist; die Übersicht soll dazu dienen, dieAuffindung und Benutzung des Materials zu erleichtern. 17 Vollständigkeit im Nachweis der Handschriften wird nicht angestrebt: Die Übersicht ist bewußt nur eine Auslese. 18 Geordnet ist die Auf­stellung wie schon imFrels nach den Besitzern, die sich fast ausschließlich in Berlin befinden. Die Hauptbesitzer sind nach der Reihenfolge der Aufzählung: das Theodor-Fontane-Archiv der Branden­burgischen Provinzialverwaltung, die Preußische Staatsbibliothek, die Universitäts-Bibliothek Berlin und das Märkische Museum Berlin. Nach der Besitzer-Angabe wird durch die Anführung von Gattungsbegriffen (Gedichte, Romanentwürfe, Kritiken usw.) und Titeln bei Briefen wird der Empfänger- bzw. Absendername angegeben sowie wenigen erläu­ternden Zusätzen in summarischer Aufzählung vorgeführt, aus welchen Bestandteilen sich das jeweilige Handschriftenmaterial zusammensetzt. Außerdem werden einige Hinweise auf Kataloge der besitzenden In­stitutionen gegeben und Publikationen genannt, die für die Erschließung der Fontane-Handschriften von Bedeutung sind. Die Forschung konnte aus dieser informativen Übersicht nur sehr kurze Zeit praktischen Nutzen im Sinne der Autorin ziehen. Kriegs- und Nachkriegsereignisse hatten

371