werden. Er ist zugleich der Tag meiner silbernen Hochzeit (Oder erst das und dann das andre). Du mußt kommen. Es sind 20 Jahre, daß wir Dich nicht gesehn etc.“
Dann der Toast:
„Und als wir vor dem Feinde standen 39 , folgte er im Geiste und war unser Tyrtäus 40 .“ (Dies hübsch, fein und doch schmerzlich-treffend ausführen.)
Dann antwortet er: ,
Tyrtäus. Kriegslieder wie immer die Schneider (?). Daß er was andres gemacht, wissen wir nicht. Und so kann ich nichts anstimmen, nur Prosa. Er war einseitig auch noch in der „Einseitigkeit“. Und dann folgt was Schmeichelhaftes und ein Hoch.
4. Neuer Roman (Aus d[erh| eign[en] Leben)
Titel: Name des Helden
[Überschrift auf Blatt 2:] ^
Zu dem Roman, in dem ein Knabenleben geschildert wird.
I. Er ist arm; er hat neben seinem Lohn und Verdienst ein Geschenk empfangen, und dies Geschenk ist sein, er braucht es an den strengen Vater nicht abzuliefem. Er mietet ein Boot, was der sehnlichste Wunsch seines Herzens war, und fährt hinaus bis auf die Außenalster 41 , wo jetzt Uhlenhorst 42 steht; damals alles Rohr und Schilf. Er fährt in das Schilf hinein und baut sich aus dem Schilf eine Schilfhütte, die er auch mit Schilf deckt. Der Wind stand auf die Stadt zu, und er ließ sich treiben, nur die Hand am Steuer. So lag er, vorn offen, und trieb und sang. Am Ufer standen sie und sagten: „Das ist der [. ,.]-Hans“. Aber am Ufer stand auch der Vater: „Dabei freilich können wir sterben und verderben.“
II. Er wird aus Hamburg fortgeschickt und kommt weit ins Hannoversche hinein, in eine „Försterei“. Alles arm. „Ja, bleib; aber wir haben selber nichts.“ „Ich will auch nichts; ich will mein Teil verdienen.“ „Hier im Hause ist nichts.“ „Aber vielleicht in der Stadt.“ „Ja, das ginge; aber was kannst Du?“
Schwere Frage; ich konnte nichts. Aber ich rappelte mich. „O, ich denke, was andre können, das kann, ich auch.“ „Ja, was? Nenn etwas.“ Er wußte nichts zu nennen. Aber der Förster stellte nun Fragen: „Kannst Du eine Bettstelle wie Mahagoni anstreichen?“ „Ja, ich denke, das Kann ich.“ Nun beginnt er damit nachts, um es immer w’ieder fortwischen zu können. Endlich glückt es. Und nun wird er hier „Maler“ ln dem kl[einen] Städtchen.
III. Als der Winter kam. war ein Unwetter, furchtbares Schneetreiben, die Försterei selber wie eingeschneit. Da hörte er draußen einen Schuß.
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