27 Friedrich August Ludwig von der Marwitz (1777-1837), preußischer General und Politiker, Gegner Hardenbergs. Er gab das historische Vorbild für Berndt von Vitzewitz in Fontanes „Vor dem Sturm“ ab. Fontane beschäftigte sich mit von der Marwitz bereits in den „Wanderungen“ (T. 1, Kapitel „Schloß Friedersdorf“). In einem Brief an Emilie vom 12. 8. 1882 bezeichnete er Marwitz als seinen „Liebling“, den er trotzdem nicht glorifiziert habe (Erler II, 70).
23 Mit dem Reichstag ist wohl nicht der des Norddeutschen Bundes gemeint, der am 24. 2. 1867 in Berlin eröffnet wurde, sondern der des Deutschen Reiches, der dort am 21. 3. 1871 zuerst zusammentrat.
28a „extremen“ über der Zeile.
28b „der“ über der Zeile.
28c „in“ über der Zeile.
29 In leicht veränderter Form verwendet Fontane diese Anekdote auch in seinem Brief an Emilie Zöllner vom 7. 10. 1875, wo es am Schluß seiner Bemerkungen zu einer Tragödie von Otto Roquette heißt: „.Einige glauben an Gott, andre nicht ; die Wahrheit wird wie immer .in der Mitte liegen* — so eröffnete ein alter Professor sein Kolleg; ich schließe mit diesem Weisheitsst>ruch.“ (Schreinert/Jolles IV, 66).
29a „goldnen“ über der Zeile.
30 Zwei Außenseiter verübten im Frühjahr 1878 Attentate auf Wilhelm I., am 11. 5. der Klempnergeselle Max Hoedel und am 2. 6. der Landwirt und Anarchist Dr. Karl Nobiling. Die Attentate nahm Bismarck zum Vorwand, um das Sozialistengesetz (vgl. Anmerkung 33) durchzubringen. Fontane maß dem Nobiling-Attentat geringe Bedeutung bei, so daß er am 5. 6. 1878 an seine Tochter Martha schrieb: „Uber Dr. Nobiling verbreit’ ich mich nicht; die Zeitungen bringen alles, was sie wissen und nicht wissen. Von letzterem am meisten. [.. .] Übrigens ist Berlin schon wieder fidel“ (Th. Fontane: Von Dreißig bis Achtzig. Sein Leben in seinen Briefen. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter. Leipzig 1959, S. 247 [Slg. Dieterich. Bd. 248.]). Einige Tage später (11. 6. 1878) zieht Fontane in seinem Brief an Wilhelm Hertz die ironische Parallele: „nachdem nun Attentat und Sommer da sind und alle Welt nur an Nobiling und Karlsbad etc. denkt“ (Th. Fontane: Briefe an Wilhelm und Hans Hertz. 1859-1898. Hrsg, von K. Schreinert. Stuttgart 1972, S. 190 [Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft. Bd. 29.]).
31 Heinrich von Treitschke (1834—1896), Historiker und Publizist. Treitschke befürwortete die Einigung Deutschlands von oben und war einer der ideologischen Wegbereiter des deutschen Imperialismus, Gegner der Sozialdemokratie und Antisemit. Er lehrte seit 1874 als Professor an der Berliner Universität. Zu Anfang seiner Tätigkeit als Publizist hatte Treitschke liberalistische Auffassungen vertreten.
32 Vier preußische Gesetze vom Mai 1873, Mai 4874 und Mai 1875, die gegen den politischen Katholizismus gerichtet waren und den Höhepunkt des Kulturkampfes bildeten.
33 Das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ vom 21. 10. 1878, das bis 1890 in Kraft blieb und zur Unterdrückung der Arbeiterbewegung und aller demokratischen Kräfte in Deutschland dienen sollte, jedoch das Gegenteil bewirkte und zur Stärkung der Arbeiterbewegung beitrug.
34 (franz.) von oben herab, verächtlich. — Fontane schreibt: „haute“. — Vgl. Fontanes Bemerkung in dem Brief an Wilhelm Hertz vom 18. 2. 1875: „aber dies de haut en bas ist immer beleidigend und genau das, was ich weder im Leben noch in der Kritik ertragen kann“ (vgl. die in Anmerkung 30 zitierte Ausgabe der Briefe an W. und H. Hertz, S. 177).
34a Nach „ich“ gestrichen „gönn“.
34b „neid“ über der Zeile.
35 Kirchenlied (1656) von Paul Gerhardt (1607-1676). Vgl. dazu Fontanes „Wanderungen“, T. 4, Kapitel „Mittenwalde“. Fontane schätzte Gerhardts Lieder hoch, wie verschiedentliche Erwähnungen bezeugen, so im Brief an Mathilde von Rohr am 30. 11. 1876: „Das »Frühlingslied* von Uhland oder eine Strophe von Paul Gerhardt ist mehr wert als dreitausend Ministerialreskripte.“ (Erler I, 439).
36 Matthias Claudius (1740-1815), der „Wandsbecker Bote“, Verfasser schlichter, tief empfundener lyrischer Gedichte.
37 Gottfried August Bürger (1747-1794), dessen „Lenore“ Fontane so stark beeindruckt hat und auf den er sich häufig beruft.
38 „sich einreihen“ bedeutet hier: sich den Erfordernissen der Entwicklung der Gesellschaft anpassen. In diesem Sinne verwendet Fontane den Ausdruck z. B.
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