zur Unterscheidung zwischen Stadt- und Landadel: „Der Stadtadel, der entweder ein Beamten-, Militär- oder wohl gar Kunst- und Wissenschaftsadel ist, ist Beamter, Militär etc. und reiht sich ein, dann und wann zeigt er noch mal Nücken, aber das ist nicht schlimm. Der eigentliche Adel [...] ist der Landadel [. . ., der] in die moderne Welt nicht mehr paßt“, wie Fontane gegenüber Georg Friedlaender am 2. 9. 1890 bemerkt (Friedlaender 133).
38a „Vielleicht. Aber“ über der Zeile.
39 Gemeint sind wohl die Kriege von 1866 und 1870/71.
40 Tyrtäus (Tyrtaios), griechischer Dichter des 7. Jahrhunderts v. d. Z., der durch seine Elegien die Spartaner zum Kampf für die Heimat ermutigt haben soll. — In einem (wie Fontane selbst sagt) „hübschen, kleinen Aufsatz“, den Otto Franz Gensichen unter dem Titel „Der Dichter der Mark“ (in: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft. [Jg.] 1876, Bd. 2, S. 940) veröffentlichte, wird Fontane „ein moderner Tyrtäus“ genannt, weil er „die jüngsten Waffentaten der deutschen Heere“ verherrlicht habe. — Fontanes Urteil über diesen Aufsatz von O. F. Gensichen ist seinem Brief an Franz Lipperhiede vom 21. 12. 1881 entnommen (enthalten in: Fontane-Autographen der Universitätsbibliothek Berlin. Bearbeitet und kommentiert von Joachim Krueger. Berlin 1973, S. 76 [Schriftenreihe der Universitätsbibliothek Berlin. Nr. 13.]).
41 Seenartige Aufstauung der Alster, eines Nebenflusses der Elbe, in Hamburg.
42 Stadtteil von Hamburg.
42a „Es“ über der Zeile.
42b „Jagd“ über der Zeile.
42c Nach „blieben“ gestrichen „übrigens“.
42d „Knabe“ über der Zeile.
43 Schreinert/Jolles III, 184.
41 Schreinert/Jolles III, 221. Vgl. dazu auch die Bemerkungen von Theodor Fontane jun., veröffentlicht in: Fontane-Blätter. Bd. 3, H. 4 (1974), S. 257.
45 In einem Brief an Ludwig Metzei vom 29. 11. 1855 hatte Fontane ausdrücklich von seiner „eignen liberal-konservativen Stellung“ gesprochen (in: H. Nürnberger: Der frühe Fontane. Hamburg 1967, S. 329).
48 Noch 1884 schrieb Fontane im „Hinblick auf die ,Kreuz-Zeitung* und die Konservative Partei“: „Schließlich gehör ich doch diesen Leuten zu, und trotz ihrer enormen Fehler bleiben märkische Junker und Landpastoren meine Ideale, meine stille Liebe“ (an Emilie Fontane, 9. 6. 1884; in: Th. Fontane: Briefe an seine Familie. 8./10. Aufl. Bd. 2. Berlin 1924, S. 96).
47 Es ist wahrscheinlich, daß diese Einseitigkeit bei der Ausführung trotz Fontanes Abneigung gegen „Professorenliberalismus“ (Schreinert/Jolles II, 63) überwunden worden wäre. Denn Fontane wußte sehr wohl, daß der Ursprung des „Fortschritts“ in der Praxis zu suchen war. Nach einem Bericht Henriette von Merckels äußerte er sich im Juni 1865, „an die jetzt durch die Dampfschiffe so belebte Staffage in Treptow anknüpfend“, diese werde „für Berlin eine neue Fortschritts-Ära einführen; es sei überhaupt mit der alten Zeit aus! Sosehr er, der Gesinnung nach, zu den Konservativen gehöre, so müsse er doch eingestehen, die Macht des Adels sei gebrochen und gehe über kurz oder lang ihrem Ende zu. Sie habe sich auf dem Grundbesitz basiert — dieser gelte jetzt schon wenig genug —, das Kapital wäre an seine Stelle getreten, und damit zugleich würde der Bürgerstand seine Macht immer mehr erheben [...]. Man würde die neue Zeit demnach [als] die Herrschaft des Geldes bezeichnen müssen.“ (In: Brandenburgische Landes- und Hochschulbibliothek. Theodor-Fontane-Archiv. Bestandsverzeichnis. T. 1,1: Th. Fontane. Handschriften. Bearb. von Joachim Schobeß. Potsdam 1962, S. 191 f.)
Fontane war sich auch dessen bewußt, daß die Praxis des Kapitalismus eine sehr harte Sache war und daß es sinnlos wäre, sie an romantischen Vorstellungen zu messen. Schrieb er doch 1873 in seinem (dann in Teil 1 der „Wanderungen“ aufgenommenen) Aufsatz über den Neuruppin Unternehmer Johann Christian Gentz: „Finanzielles und Romantisches, das »goldene Kalb* und das »goldene Vlies*, sie schließen einander au, und im Schoße der merkantilen Welt, ein paar glänzende Ausnahmen zugegeben, ist es längst zum Axiom erhoben worden: ,was nicht verboten ist, ist erlaubt*“. Ja, Fontane sucht das sogar zu rechtfertigen und fügt hinzu: „ein Kaufmann sei ein Kaufmann und wolle gewinnen. Das ist nicht bloß sein Recht, sondern auch seine Pflicht.“ (Th. Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Wohlfeile Ausg. 10./11. Aufl. T. 1. Stuttgart, Berlin 1906, S. 134 f.)
43 Th. Fontane: Die gesellschaftliche Stellung der Schriftsteller (1891). In: Th. Fontane : Schriften zur Literatur. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter. Berlin 1960,
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