Heft 
(1976) 23
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Archivs in Zürich, Prof. Hans Wysling, am Mittwoch vor der Presse mit­teilte, enthielten die Pakete 29 Tagebücher, die vom 15. März 1933 an Aufschluß über seine Lebensumstände und seine Arbeit geben. Die letzte eigenhändige Eintragung stammt vom 15. Juni 1955, rund zwei Monate vor dem Tod Thomas Manns.

Die Tagebücher geben vermutlich weiteren Aufschluß über die Entste­hung des Joseph-Zyklus,Lotte in Weimar,Doktor Faustus,Die Be­kenntnisse des Hochstaplers Felix Krull und andere Werke seiner letzten Schaffensperiode. Ferner enthielten die versiegelten Pakete drei Tage­bücher aus den Jahren 1918 bis 1920.

Die Tagebücher werden jetzt im Thomas-Mann-Archiv geordnet und dann der Familie des Dichters übergeben, die weiter entscheidet, ob und in welchem Maße sie publiziert werden.

(Neues Deutschland, Berlin. 14. August 1975.)

Geschenk an das Fontane-Archiv

Auszug aus der Urkundenrolle 1031 von 1975. Schleswig, den 10. Oktober 1975:Etwa vierzig Katalogkästen mit Karteizetteln, die Erschließung des Werkes Theodor Fontanes beinhaltend, und etwa vierzig gedruckte Auktionskataloge sind mein erarbeitetes bzw. mein erworbenes Eigen­tum, das ich im Interesse der Fontaneforschung dem Theodor-Fontane- Archiv in Potsdam als Geschenk übergebe.

Schleswig, den 10. X. 1975, gez. Freiherr M. U. v. Stoltzenberg.

Bestand des Fontane-Archivs

Wir konnten am 31. 12. 1975 im Fontane-Archiv folgende Bestände nach- weisen: 2 216 Handschriften und Autographe (davon etwa 1 400 Briefe) mit 15 829 hs. Seiten, 22 Akten des Verlages Friedrich Fontane u. a., 4 628 Fotografien und Abschriften von Autographen (davon etwa 3 500 Briefabschriften), 2 121 Bände Literatur und Zeitschriftenaufsätze, 6 522 Zeitungs-Artikel von 1827 bis 1975 und zwei weitere Zeitungs-Ausschnitt- Sammlungen, 306 Stiche, Bildnisse (z. T. Familienandenken) und Foto­grafien, 472 Filme und andere Mikroformen sowie 6 Landkarten. 1975 wurden an in- und ausländische Interessenten 170 schriftliche Auskünfte mit 562 Titeln erteilt. Es erfolgten 66 Führungen. Der vielseitige Be­stand wird in 11 Katalogen und Karteien erschlossen (s.Fontane-Blät­ter, H. 15, S. 521522). 1975 konnten wir Benutzer und Gäste aus der DDR, den VR Bulgarien und Polen, der SR Rumänien, aus der BRD, aus Berlin (W), Frankreich, Italien, den Niederlanden, aus Schweden und den Vereinigten Staaten von Amerika im Fontane-Archiv begrüßen,

Friedrich Ebert, Mitglied des ZK der SED, vor dem Bezirkstag Potsdam 1975

Bei der Würdigung der großen Kapazitäten der Bezirksstadt in Kunst und Kultur sei eine Einrichtung erwähnt, die nicht nur diese Stadt, sondern auch unsere Republik als Wahrerin und Förderin unseres Kultur­erbes ausweist: Ich meine das Theodor-Fontane-Archiv der DDR. Dieses

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