nierte Fürstengeliebte“. Alle Novellen — außer „Allerlei Glück“ — endeten mit dem Tod der „Helden“.
Die Gründe, die zur Ablehnung der genannten Arbeiten geführt haben, können nur im Falle „Cecile“ näher erschlossen werden. Am 25. April 1885 unterbreitete Fontane das Expose zu „Cecile“ und forderte kategorisch: „Honorar M 500 pro Bogen, zahlbar nach Empfang des M. S.“ 4 ' 1 Adolf Glaser, nach Karpeles wieder Redakteur der „Monatshefte“, antwortete Fontane am 29. April: „Da ich bei Empfang Ihrer Zeilen gerade die Absicht hatte, nach Braunschweig zu reisen, konnte ich Ihren Vorschlag hier zur Sprache bringen. Leider aber mit negativem Erfolg. Ich fürchtete dies im Voraus, da sich drei Umstände hier vereinigen, welche den Entschluß von unserer Seite erschweren. Am meisten erregt der Umstand, daß die sehr umfangreiche Arbeit ohne vorherige Durchsicht soll akzeptiert werden, eine Bedingung, die um so schwerer wiegt, da es sich doch um ein etwas heikles Thema handelt. Meines Wissens ist diese Bedingung bei den ,Monatsheften' im vollen Umfange auch nie zugestanden worden und es will mir daher nicht gelingen, sie jetzt für Sie zu erlangen. Der große Umfang der Arbeit erschwert an und für sich die Abnahme Ihres Vorschlages; aber darüber würde man hinauskommen, wenn Sie die endgültige Entscheidung nicht vor der Durchsicht des M. S. verlangen würden. Daß auch Ihre Honorarforderungen schon ein etwas erschwerender Umstand sind, will ich nur nebenbei erwähnen, da diese Schwierigkeiten verschwinden würden, wenn sie eben nicht im Gefolge des beträchtlichen Umfanges erschiene. Der entscheidende Punkt bleibt aber jedoch die Annahme vor der Durchsicht.“'' 16 Im Schreiben Glasers an Fontane sind alle Kriterien angeführt, die erfüllt sein mußten, um die Annahme einer literarischen Arbeit zu gestatten:
1. war das Recht zur vorherigen Durchsicht einzuräumen
2. durfte es sich nicht um „heikle“ Themen handeln
3. mußte der Umfang auf ein Maß beschränkt werden, der für die „Monatshefte“ akzeptabel war /,G
4. mußten die Honorarforderungen dem Budget der „Monatshefte“ angemessen sein.
Es ist erstaunlich, daß Fontane die angeführten redaktions-offiziellen Kriterien mit der Novelle „Ellernklipp“ nahezu ausnahmslos erfüllte. Die Korrespondenzen des Redakteurs der „Monatshefte“, Gustav Karpeles, an Westermann belegen, daß die Novelle das rege Interesse des Redakteurs fand.
Zusammen mit dem Expose der Novelle „Schach von Wuthenow“ offerierte Fontane den Ellernklipp-Stoff am 14. März 1880. 47 Ein Brief von Karpeles an Westermann vom 17. März 1880 bezieht sich auf dieses Fontane-Angebot. Karpeles schrieb: „Von Theodor Fontane erhalten wir bestimmt seine Novelle bis Mitte Mai. Ich habe sie selbst schon bis zur Hälfte fertig gesehen. Sie heißt ,Ellemklipp‘ und spielt in einem Harzdorfe.“ /l8
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