81 Grabmal des Reitergeneral Carl von Arenstorf im Ostende des südlichen Nebenchores 1677/78, mit einem aufwendigen Gruftportal abgeschlossen. Beiderseits des Portals die Büsten des Generals und seiner Gattin. Der Metall-Sarkophag des Generals seit 1892 in der Reventlow-Gruft.
82 Die Grabkammer der Familie von Reventlow wurde 1664/65 im 2. südlichen Seitenraum des Langhauses (ehemal. gotische Kapelle) geschaffen. Die Kapelle gehörte 1664 dem Kgl. Geh. Rat und Kanzler der dt. Kanzlei Detlav von Reventlow (1600—1664) als Begräbnisstätte. Prunksärge der Familie von Reventlow aus dem 17. und 18. Jh. in der Grabkammer.
83 Wahrscheinlich handelte es sich um Konstantin Freiherr von Zedlitz-Neukirch (1813-1889), der als preußischer Regierungspräsident a. D. Königl. Preußischer Zivilkommissar der Regierung in Schleswig war. Fontane erwähnt Zedlitz- Neukirch in seinem Kriegsbuch unter den Johanniter-Ordensrittern, die bei der Errichtung von Hospitälern für Verwundete 1864 mitwirkten. Vgl. Der Schl.- Holst. Krieg. S. 252.
84 Vermutlich Gen. Arzt Dr. von Langenbeck. Beim Medizinal-Stab der preuß. Armee.
85 Zwei Grafen Hardenberg gehörten als Leutnants dem 1. Posenschen Inf.-Reg. Nr. 18 an.
86 Der Johanniter-Orden wurde im Mittelalter als Ritter- und Hospitalorden gegründet. Seit der Zuweisung der Insel Malta als Lehn durch Karl V. führte er auch die Bezeichnung Malteser-Orden. Die Brandenburgische Ordens-Ballei wurde im 16. Jh. nach der Reformation evangelisch. Anfang 19. Jh. wurde der Orden aufgelöst. In Preußen bestand zwar die Ballei Brandenburg als „Königl. Preuß.-Johanniter-Orden“ weiter, hatte aber infolge der Einziehung der Güter praktisch keine Bedeutung. 1852 unter Friedrich Wilhelm IV. erfolgte in Preußen eine Reorganisation des ev. Zweiges des Ordens. Er nannte sich nunmehr „Preußischer Johanniterorden“ und war für die Krankenpflege in Kriegs- und Friedenszeiten bestimmt. Im Januar 1864 beschloß das Ordenskapitel die Einrichtung eines Kriegshospitals. Das erste wurde in Altona eröffnet, ein zweites näher am Kriegsschauplatz in Flensburg in einem „Bellevue“ genannten Hause. Da der Herrenmeister des Ordens Prinz Karl von Preußen war und hohe preußische Staatsbeamte und Militärs dem Orden angehörten, zogen die Ordenslazarette während des deutsch-dänischen Krieges das öffentliche Interesse auf sich. Fontane geht in seinem Kriegsbuch darauf ein. S. Der Schl.-Holst. Krieg. S. 252.
Die Johanniterordenstrophäe führte das weiße Kreuz in rotem Feld. Rot war auch der Rock der Johanniterritter, weiß das Leinenkreuz auf der linken Brust und weiß emailliert das achtspitzige goldene Ordenskreuz, das am Band um den Hals getragen wurde. Fontanes Notiz bezieht sich jedoch wahrscheinlich auf eine rote Fahne mit dem großen weißen Johanniterkreuz, die das Lazarett kennzeichnete. Zeitgenössische Abbildungen weisen darauf, daß eine solche Kennzeichnung üblich war.
88 Hauptmann Ballhorn: Kompanieführer im 4. Brandenburg. Inf.-Reg. Nr. 24, wurde Im Gefecht um das Dorf Düppel verwundet. Vgl. Der Schl.-Holst. Krieg. S. 133 f. Vermutlich ist Fontane diesem Hauptmann im Lazarett begegnet.
89 Bei der Stadtentwicklung bildeten sich zwei Marktzentren heraus, der Norderund der Südermarkt.
90 Idstedter Löwe, als Flensburger Löwe bekannt. Auf dem Flensburger Friedhof wurde ein Teil der in den Kämpfen von 1848—51 Gefallenen beigesetzt, insbesondere in der Schlacht bei Idstedt gefallene Dänen. 1862 wurde der Idstedter Löwe, ein monumentales Siegesdenkmal der Dänen, errichtet.
91 Das alte Rathaus, 1445 vollendet, war ein relativ bescheidenes Bauwerk. 1594 erfolgte ein Umbau mit einer repräsentativeren Innenausstattung. 1860 erfuhr
es außen eine puristische Erneuerung. 1883 wurde das den gewachsenen Bedürfnissen nicht mehr entsprechende Bauwerk abgerissen.
92 Karl Theodor August Baron Scheel von Plessen (1811—1892) war Präsident der Holsteinischen Ständeversammlung.
93 Gedenkstein für den ersten am 6. April 1848 in Rinkenis im Kampf gegen die Schleswig-Holsteiner gefallenen Dänen. Zur Inschrift s. Anm. 107.
94 Fontane hat Schloß Gravenstein skizziert, Grundriß und südwestliche Fassade. S. S. 377. Das Schloß wurde 1709 erbaut. 1757 brannte es bis auf den Nordflügel ab. Der südl. Flügel wurde nach dem Muster des nördlichen wieder aufgebaut, der Mittelbau durch einen überdeckten Gang ersetzt.
95 Approchen: Im Zickzack angelegte Laufgräben zur Verbindung der Parallelen.
96 Parallelen: Gräben, die von den Belagerern parallel zu den Befestigungen rings um die Festung ausgehoben wurden.
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