Heft 
(1979) 30
Seite
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62 Ebda. S. 36.

63 Fontanes Freund, und Berufsgenosse, der Berliner Hugenottenabkömmling Juliur* Faucher, beschreibt diese Kahnfahrt in seinem Buch Vergleichende Culturbilder. Berlin 1867.

64 Goethe an Lavater, Brief vom 22. Juni 1871.

63 Die Ratten als allegorische Bezeichnung für die Welt des Elends findet sich 191U im Titel von Gerhart HauptmannsBerliner Tragikomödie wieder.

66 Zitiert bei Hans-Ulrich Wehler. Das Deutsche Kaiserreich 1871-1918, Göttinger 1973, S. 101.

67 Theodor Fontane. Romane und Erzählungen, a. a. O.. Bd. 8, S. 7.

68 Ebda, S. 73.

69 Ebda, S. 291.

70 Ebda.

Henryk Zborowski (Gdansk)

Willi Bredel und Theodor Fontane

Der drei Jahre nach Theodor Fontanes Tod geborene Arbeiter, Politiker und Schriftsteller Willi Bredel, der sich sein Leben lang für eine menschen­würdige Gesellschaftsordnung und ein demokratisches Deutschland ein­gesetzt und einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der sozialistischen deutschen Literatur geleistet hatte, hat sich niemals zu Th. Fontane als einem seiner literarischen Vorbilder oder auch nur Lieblingsschriftsteller bekannt. 1 Direkt hat W. Bredel nach unserem Wissen nur einmal Th. Fontane erwähnt, und zwar in einem Brief an den Verleger des RomansDie Vitalienbrüder. 2 Indirekt kam sein Interesse für Fontane z. B. dadurch zum Ausdruck, daß er als Herausgeber und Chefredakteur der in Schwerin erscheinenden ZeitschriftHeute und Morgen im Jahrgang 1948 anläßlich des 50. Jahrestages des Todes von Th. Fontane in dieser Zeitschrift vier umfangreiche Beiträge über Fontane und zwei Texte des Dichters erscheinen ließ. 3 Trotz dieses scheinbar offensichtlichen Mangels an Bekundungen regeren Interesses für Fontane wird hier der Versuch unternommen, auf gewisse Parallelen zwischen beiden Schrift­stellern und auf einen unverkennbaren Einfluß Fontanes auf Bredels Schaffen hinzuweisen.

Es ist wahrhaftig eigenartig, daß noch zu Bredels Lebzeiten (und auch später) von verschiedenen Kritikern manche Ähnlichkeiten zwischen Bredels und Fontanes Werken festgestellt worden sind und daß Bredel dazu nicht Stellung genommen hat. So hat z. B. Bodo Uhse im mexika­nischen Exil das Erscheinen des RomansDie Väter ( Moskau 1943) u. a. wie folgt kommentiert:Aber Bredels spröde, verhaltene Weise der Darstellung ist von einprägsamer, wirkungsvoller Art. Wenn wir uns gelegentlich beim Lesen dieses Romans an Fontane [Hervorhebung H. Z.j erinnern, so in dem Gefühl, daß hier an ein Stück wertvollster deutscher Erzählertradition angeknüpft wird. Szenen wie Hardekopfs Erlebnis vor

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