Edwin Fraude. Name gut. Sein Vater: Wasserbau-Inspektor Oliver Francis Wege völliger Umwandlung zur Gestalt Gordons in Cecile geführt haben. Wenn wir lesen: „Sonderbare Welt heutzutage. Jeder will fein sein, vornehm sein, ein Prinz sein. Manche begnügen sich schon damit für einen „Engländer" gehalten zu werden', 9 so denken wir sofort an das Hamburg- England Thema in Frau Jenny Treibei.
Im Entwurf der sieben ersten Kapitel und bis zum Schluß des ersten Buches (Brose-Roman) werden Gedanken aus den Vorarbeiten weiterentwickelt, so in „Buch 1 bis 4", „Buch 5' usw. Sehr wesentlich scheinen mir die Aufzeichnungen unter dem Titel Gespräch in dem Brose-Roman, wo folgende Zeilen stehen, die wegen ihrer Bedeutsamkeit hier wiedergegeben werden sollen:
„Nun was scheint Ihnen das Wünschenswerte? Sie haben keine Söhne. Aber wenn Sie Kinder hätten, ich meine Söhne, was würden Sie wünschen, daß sie wären.
Ich bin mir vollkommen klar darüber. Vielgereiste, sprachensprechende, kosmopolitisch geschulte Menschen, die sich von dem Engen des Lokalen und Nationalen von Dünkel und Vorurteilen freigemacht haben, Mut, Sicherheit, Wissen und freie Gesinnung haben. Das sind meine Lieblinge. Und ich habe gefunden, daß sie die gesellschaft-beherrschenden sind; sie beanspruchen keine Superiorität, aber sie haben sie.
,Sie denken an Diplomaten'.
Auch an diese; aber an diese doch am wenigsten; Sie bleiben noch zumeist am Gängelbande ihres Hofes, auch ihres Standes.
Und an wen denn.
An alle, die diesen Kursus durchmachen: Reisende, Gelehrte, Kaufleute, Offiziere. Diese Form des Lebens ist mächtiger als Erziehung, Stand, Geburt und stellt eine vollk. Gleichheit her. Welch Unterschied zwischen einem Kaufmann und einem Offizier. Wenn ein Offizier aber, nachdem er Militärattache war, in japanische Dienste tritt, und über San Franzisko und Newyork nach Europa zurückkehrt, so wird er in der Gesellschaft viel mehr Ähnlichkeit (und auch Sympathien) mit einem Yokuhama-Kaufmann haben, als daheim mit seinen Kameraden, die heute den Rekrutentransport erwarten und morgen zum Großherzog geladen sind ... In diesen Dingen, mehr als in allem andern, wurzelt die Überlegenheit der Engländer u. Amerikaner über die Mitglieder der andern Nationen. An Schulbildung stehen sie zurück, an Weltbildung, die für mich alles bedeutet, sind sie allen überlegen .Nur einer ist ihnen gleich: der wirklich edle Gelehrte, der echte Gelehrte: der Philosoph, der Historiker, der Literaturhistoriker, der gelehrte Jurist, der Phiolog kennt nämlich auch die Welt. . ,' 10 Diese Ausführungen sind deshalb so wichtig, weil sie schon auf den Symbolgehalt des England-Themas im Stechlin hinweisen und überhaupt auf
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