Aber dieser antwortete: «Nicht so ganz unbedingt mit dem Neuen. Lieber mit dem Alten, soweit es irgend geht, und mit dem Neuen nur, soweit es mu5." Diese Stelle bereitet Schwierigkeiten. Von Woldemars weiterer Darstellung gewinnen wir nicht den Eindruck, daß er sich so unbedingt zum Neuen stellt, und auch Lorenzens Bemerkung steht nicht im Einklang mit seiner weiteren Charakterisierung.
13 Der Stechliti, Kap. 12. Vgl. auch oben S. . . . Zitat aus Fontanes Brief an Friedrich Eggers (Anm. 2).
v ‘ Auch hier spiegeln sich die Erlebnisse der Englandreise von 1852 wieder, wo Fontane auf dem Wege nach London erst die belgischen Städte besuchte. Vgl. Tagebuch der Zweiten Englischen Reise, Nymphenburger Ausgabe XVII, S. 504 ff.
15 Hans-Heinrich Reuter, Grundpositionen der » historischen Autobiographie Theodor Fontanes'. In: Theodor Fontanes Werk in unserer Zeit. Potsdam 1966, S. 16.
)G Die große Post, Bilderbuch aus England, Berlin 1938, S. 90 ff.
17 Es gibt eine Stelle in Dickens' Our Mutual Friend, wo Dickens die moralische und nationale Engstirnigkeit seiner Landsleute geißelt, die in dieser Hinsicht der märkischen Domina nicht unähnlich sind:
„Mr. Podsnap's world was not a very large world, morally, no, nor even geographically: ... he considered other countries . . . a mistake, and of their manners and customs would conclusively observe, 'Not English!' when, presto! with a flourish of the arm, and a flush of the face they were swept away". (Kap. XI, Podsnappery).
18 Nymphenburger Ausgabe Bd. XVII, S. 417.
19 In seiner schönen Würdigung des Stechlin im Nachwort der Ausgabe in der Manesse-Bibliothek der Weltliteratur (Manesse Verlag) sieht Max Rychner Woldemar sehr viel positiver, wenn er schreibt: „Weit weniger unbekümmert als sein Vater, spürt er die Verantwortlichkeit seiner Stellung vielleicht nicht umfassender, aber ernster, lastender. Die politischen und sozialen Fragen, die der Alte erst sieht, fühlt er sich schon bedrängend nahegerückt, und er weiß, daß sie ihm Entscheidungen abverlangen werden." (S. 607). Meine Untersuchung hat mich zu einem anderen Ergebnis geführt. Woldemars eigene Äußerungen lassen meiner Meinung nach Rychners Schluß nicht zu. Selbst die Anspielung anderer auf Woldetnars liberale Einstellung bleibt vage. - Ebenso sieht Rychner, im Gegensatz zu meinem Ergebnis, gerade in Dubslavs Zurückgezogenheit etwas positiv zu Bewertendes, „die große Chance seines Daseins", die ihn weise, gütig und gerecht werden ließ. Mir scheint auch diese Auffassung nicht mit dem im Stechlinsymbol konzentrierten Gedankengehalt des Romans vereinbar, selbst wenn wir die künstlerische Ambivalenz berücksichtigen, auf die Müller-Seidel in seiner Stechlininterpretation mit Recht als wesentlich hinweist (In: Der Deutsche Roman, hrsg. v. B. v. Wiese, Bd. II, S. 146—189.)
Aus den Romanen ist hier nach der Ausgabe der Gesammelten Werke in 10 Bänden, Berlin 1908, zitiert worden.
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