und im Jahre 1835 kaufte er die .Partie aus dem Ternipark'; beim Verkauf dieses Bildes schenkte Blechen dem Verein ein kleineres Bild. Der Brief an Beuth enthielt, soviel ich mich erinnere, Klagen über die Zurücksetzung seitens des Vereins der Kunstfreunde und ist nicht bei dem Verkaufe eines bestimmten Bildes geschrieben. Wann das Bild .Villa d'Este' vom König gekauft wurde, weiß ich nicht; die Palmenhaus-Bilder sind vom Könige bestellt, dem Hof beamten, welcher diese Bestellung vermit telte, schenkte Blechen die schönen Studien, die Sie bei mir gesehen haben. Der Kunstverein in Potsdam hat das Bild ,St. Scholastica bei Subiaco' gekauft, eine Landschaft .Eichenwald mit Schafen' erwarb der Breslauer Verein. Außer diesen angeführten dürften wohl eine Anzahl Blechenscher Bilder an Vereine und Private verkauft sein, von denen ich keine Kenntnis habe.
Nach dem Tode des Künstlers wurden allerdings die bei Sachse befindlichen Bilder schnell verkauft, der geringe Preis derselben trug wohl mit dazu bei. Daß die Bilder von Blechen in die Mode gekommen wären, kann man wohl nicht sagen. Es waren immer nur und sind ja auch heute nur wenige, denen die Werke von Blechen sympathisch sind und welche deshalb sich für dieselben interessieren. Die Zukunft wird ihnen gewiß den gebührenden Platz anweisen und alle die wunderbaren Phrasen, welche jetzt gesprochen und gedruckt werden, werden dann vergessen sein."
Die im Schreiben von Kuhtz angedeutete Zurücksetzung, unter der Blechen tatsächlich schwerstens gelitten hat, erhellt aus einem Brief des Malers vom 22. November 1830 an den Oberfinanzrat von Beuth, den Vorsitzenden des Berliner »Vereins der Kunstfreunde". Dieser hatte bekanntlich auf der Ausstellung von 1828 Blechens Bild »Das Semonenlager in den Müggelbergen" erworben und versuchte, den vereinbarten Preis zu drük- ken. Der Maler, nach der Italienreise noch ohne feste Beschäftigung, wendet sich mit folgendem echten Hilferuf an Beuth:
»Es ist mir zwar höchst erfreulich, daß der Wohllöbliche Verein der Kunstfreunde den Ankauf eines meiner Bilder beschlossen hat, aber ebenso unendlich hart und tief niederdrückend ist es für mich, wiederum eine so geringe Summe dafür ausgesetzt zu sehen im Vergleich zu Preisen, die anderen Objekten zugestanden werden.
Ist es denn möglich, daß ich andern Künstlern, die ins innere Wesen der Kunst noch gar nicht eingedrungen sind, oder unbewußter, herzloser oder leichtsinniger Weise noch gar nicht vermögen, in der Sache eine solche Tiefe zu ahnen, noch viel weniger aber bestrebt sind, sich solcher theil- haftig zu machen, - ist es denn möglich (und unendlich wehe thut es mir), daß ich mit meinem besten Wollen, mit meinen mir mit aller Macht und Mühe erworbenen beßren und edleren Mitteln dennoch zurückstehen muß? Nennen Sie es nicht Dünkel; ich darf's um meiner selbst willen nicht verschweigen.