kennbar an die eben genossene Gemütlichkeit erinnert werden (Kap. 3, Bl. 1):
[So die Geschichte von Hohen-Vietz] ^
Wir kehren nunmehr zu unserem Helden zurück, in dessen Seele während wir unten am Kamin noch plauderten, allerlei heitre Bilder vorübergingen. Es waren heitre Bilder, heitrer wenigstens als die Geschichte von Hohen-Vietz.
Im siebenten Kapitel des Romans werden uns dann etliche Nebenpersonen aus dem Dorfe Hohen-Vietz vorgeführt. Da sie im „Krug“ versammelt sind, wird gleichsam ein Besuch dort abgestattet. Nach einer kurzen Beschreibung des Dorfes, die mit einfacher Erwähnung dieses „Kruges“ endet, fährt Fontane fort: „In diesen treten wir jetzt ein. Er hatte nicht das Ansehen wie sonst wohl Dorfkrüge. .. usw.“ 22 Hier werden also wieder — nur viel weniger auffällig als am Anfang des zweiten Kapitels — Romanwelt und „reale“ Welt miteinander gleichgesetzt, indem Leser und Autor an ersterer teilnehmen. Auch diese Stelle hat aber verschiedene Versionen durchgemacht. In der wohl ursprünglichen Fassung hat Fontane die Sache so behandelt (Kap. 7, Bl. 30):
In der Mitte des Dorfes, etwa einen Büchsenschuß vom Herrenhause entfernt, lag der Krug. Eh wir in denselben eintreten, geben wir aber eine Beschreibung des Dorfes selbst, zu der wir bisher kaum die Gelegenheit finden und deshalb nur das wir bis hierher nur in kurzen Andeutungen hier geben konnten.
Eine spätere Fassung (auf dem vierten Manuskriptblatt) lautet aber wie folgt:
In diesen [Krug führ’ ich nunmehr den Leser ein.] (am Rand: treten wir jetzt ein). Er hatte nicht das Ansehn ... usw.
Obwohl die Veränderungen in beiden Fällen von verschiedener Art sind, ' bleibt das Endresultat das gleiche. Aus der ersten Fassung ist die Person des Erzählers gestrichen, d. h. die Person desjenigen, der hier schaltet und waltet, der den geeignetesten Platz für seine Beschreibungen finden muß. Aus der zweiten ist das „ich“ des Erzählers verschwunden, während seine vertrauliche Leitung des Lesers sehr abgeschwächt worden ist. Auf jeden Fall kann jetzt nur sehr bedingt von dem persönlichen Hervortreten des Erzählers die Rede sein.
Gegen Ende des zwölften Kapitels wird von der Ankunft zweier neuer Gäste bei Pastor Seidentopf berichtet. Da beide uns unbekannt sind, soll auf die Schilderung ihrer Ankunft eine direkte Charakterisierung folgen, ln der Buchfassung wird der betreffende Abschnitt ganz schlicht eingeleitet: „Turgany, um sein Bild um ein paar Striche weiter auszuführen, war ein starker Fünfziger. ... usw.“ 23 Dieser Wortlaut ist aber eine ver-
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