arme Leute, sondern er bat auch um Unterstützung dafür und erhielt die Hilfe des größten Sozialreformers seiner Zeit, wenn nicht für alle Zeit, nämlich Anthony Ashley Cooper, genannt „Lord Ashley“, Earl Shaftes- bury (1801-1885). 38
Für uns aber bleibt die Frage offen: Kannte James Morris John Mac- Gregor? Die Ehe zwischen ihren Kindern würde dafür sprechen, obwohl sie erst nach dem Tode von James Morris zustande kam. Wir besitzen auch keinen Beleg, um eine solche Bekanntschaft zu beweisen. Es steht lediglich fest, daß John Morris (James Morris’ Sohn) Annie MacGregor (John MacGregors Tochter) lange vor ihrer Heirat 1914 gekannt hat: beide waren schon über vierzig, als sie heirateten. Ferner scheint es sehr unwahrscheinlich, daß James Morris nicht wenigstens von dem berühmten MacGregor gehört haben soll, denn Berichte (oft selbst geschrieben) über dessen Kanufahrten und seine Sozialreformarbeit standen in jeder Zeitung. Die Frage aber, ob Morris MacGregor kannte, bleibt ungeklärt. Wir schließen damit unseren kleinen Exkurs über den ersten Sohn von James Morris, der nach seiner Ehe MacGregor-Morris genannt wurde, ab. Er starb am 18. März 1959 im Alter von 87 Jahren.
Sein Buder, David, wurde nach seiner Zeit als Fleming-Assistent Vorstand der elektrotechnischen Abteilung in Mason College Birmingham und später Direktor der Firma M. L. Magneto GmbH. Er war der Entdecker eines Gerätes, mit dem man den Benzinverbrauch beim Fahren eines Autos feststellen konnte. Leila Morris, die ihrem Bruder John bei seiner späteren Arbeit half, starb erst 1960. Männliche Nachkommen dieses Zweiges der Familie existieren nicht.
Nun aber zurück zu James Morris selbst. 1880 läßt sich seine bereits vermutete Beziehung zur Millais-Hodgkinson-Familie schriftlich belegen. Henry Hodgkinson, der Halbbruder Sir John Everett Millais’, schrieb an Morris, um auf dessen Wunsch die Echtheit verschiedener Millais-Bilder, die sich in seinem (Morris’) Besitz befanden, zu bestätigen und, wie es scheint, um Morris ein weiteres Bild zu schenken. Auf dem beigelegten Zettel steht: „Dr. Morris von einem dankbaren Patienten“. Daß die Freundschaft zwischen den Hodgkinsons und der Morris-Familie noch weiter andauerte, zeigt auch die Tatsache, daß Mary Hodgkinson, die Witwe Henry Hodgkinsons, der ältesten Tochter James Morris, Anne, zwei Millais-Bilder vererbte. 39
1888 ließ sich Dr. Morris aus gesundheitlichen Gründen pensionieren. Erst fünf Jahre später erfahren wir von seinem berühmten Briefwechsel mit dem alten Fontane 40 , der allem Anschein nach schon wesentlich früher angefangen hat. Fest steht nur, daß der erste Brief, der uns erhalten geblieben ist, vom Ende des Jahres 1895 stammt. Mit Sicherheit fehlen also die Briefe Fontanes ab Dezember 1893 bis 1895 und vielleicht auch
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