47 Ebenda, S. 142 (Zitierung eines Einzelblattes).
48 Anna Pietsch wuchs in Wirklichkeit bis zu ihrem 20. Lebensjahr unter der Obhut des „tollen Erziehers" auf. 1897 heiratete sie den späteren, sehr verdienten Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Leipzig, Alfred Doren (1869-1934), der 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft in den Ruhestand versetzt wurde. Doren lief* 1911 Pietschs sterbliche Überreste in Leipzig äuf dem Südfriedhof beisetzen; der Nachlaß, aus dem er 1923 zum erstenmal Turgenjews Briefe herausgab, kam - soweit er nicht versteigert wurde - in seine Hände. Anna Doren starb am 18. November 1937 kinderlos in Leipzig-Markkleeberg.
49 Sie ist auch nachzulesen bei: H.-H. Reuter, a. a. O., 2. Band, S. 952.
S. 952.
50 Vgl. Max Rings Aufsatz „Die Geschichte des «Kladderadatsch' und der Berliner Lokalposse" in seinem Buch: Berliner Leben. Kulturstudien und Sittenbilder, Berlin 1882, S. 61.
51 Vgl. Fontanes Brief an Friedrich Stephany vom 30. Juni 1896 in: Briefe. Zweite Sammlung, a. a. O.. 2. Band, S. 392.
52 Vgl. Guido Weif}, Die „Freien". In: VZ Nr. 301 vom 30. Juni 1896.
53 Vgl. Theodor Fontane, Von Zwanzig bis Dreißig. Hrsg, von Chr. Coler, Leipzig 1955, S. 33 und 41. - Pietsch hatte bereits 1882 in einem Aufsatz „Bruno Bauer. Persönliche Erinnerungen an ihn" erzählt, daß er „als jüngerer und bald abgeschreckter Volontär mit Befremden und gelindem Grauen dann und wann in ihrem edlen Kreise" hospitierte. Ihm mißfiel an den „Freien", deren politische Borniertheit Marx und Engels in den vierziger Jahren einer scharfen Kritik unterzogen, „der gänzliche Mangel jedes künstlerisch-sinnlichen Elements . . . Der Freiheitsenthusiasmus der Demagogen und selbstverständlich das Vaterlandsgefühl fehlte dieser phantasie- und blutlosen Gesellschaft . . . Die Revolution von 1848, der Sturm der politischen Leidenschaften, fegte die leidenschaftslose absolute Kritik . . . hinweg" (vgl. Die Gegenwart, Nr. 17 vom 29. Juni 1882, S. 262-264).
54 Vgl. Briefe an Georg Friedlaender, a. a. O., S. 279.
55 Auch der erst kürzlich in den „Fontane-Blättern" (Band 1, Heft 6, 1968, S. 239) unter dem Datum 23. Februarl887 nach der Schreibmaschinenabschrift veröffentlichte Brief Fontanes an Friedrich Stephany ist als Ausdruck einer solchen Verbundenheit zu werten. Leider kann die Richtigkeit des Datums nicht durch erläuternde Kommentare zum Text bestätigt werden. Der angeführte „heutige Bericht" über die „Feier im weißen Saal" (gemeint ist der Weiße Saal im Königlichen Schloß zu Berlin, in dem in den Wintermonaten die großen Hoffeste abgehalten wurden) ist weder unter dem 23. Februar noch überhaupt im Monat Februar 1887 in der VZ enthalten. Über die erwähnte „Lesseps-Feier" bringt der Februar 1887 ebenfalls nichts.
56 Vgl. Briefe an Georg Friedlaender, a. a. O., S. 123.
57 Diese Tätigkeit Pietschs wurde zuerst von Ernst Eckstein in seinem Aufsatz „Zur Geschichte des Feuilletons' erwähnt (vgl. Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart, 11. Jg., 2. Hälfte, Leipzig 1875, S. 681).
58 Pietsch hatte in den achtziger Jahren auch bei der „Schlesischen Zeitung" versucht, politische Fragen behandelnde Arbeiten zu veröffentlichen. Seine „Schilderung einer Debatte über die Judenfrage entsprechend seiner eigenen politischen Einstellung (Pietsch stand dem Freisinn nahe)“ wurde jedoch von dem Pietsch befreundeten Eigentümer des Blattes, Heinrich von Korn, wegen ihrer „Tendenz" abgelehnt und L. P. für die Zukunft ausschließlich auf das Gebiet des Theaters und der Kunst verwiesen (vgl. Hans Jessen, 200 Jahre Wilh. Gottl. Korn. 1732-1932, Breslau 1932, S. 340). In der VZ lassen sich Leitartikel als aus Pietschs Feder stammend - durch Bezugnahme auf sie an anderer Stelle - zwischen 1895 und 1898 nachweisen.
59 Drei Jahre zuvor hatte Fontane in einem Brief an das Ehepaar Schlenther vom 6. Dezember 1894 es ebenfalls nicht richtig gefunden, daß Pietsch in seinem Bericht über die „Einweihung des neuen Reichstagsgebäudes" (VZ vom 6. Dezember 1894) die Minister „despektierlich" behandelte und den Kaiser mit einem Zitat des Marschalks aus dem zweiten Teil des „Faust" charakterisierte: „die fortschrittliche Opposition, die alles von der Existenz eines ,Paragraphen' . . . abhängig macht", erschien ihm „einfach ridikül" (vgl. Fontanes Briefe in zwei Bänden, a. a. O., 2. Band, S. 360 f.).
60 Vgl. L. P., Berliner Brief vom 17. November. In: Schlesische Zeitung, Nr. 817 vom 19. November 1911.
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