der im Aufsichtsrat der „Spenerschen Zeitung" und zugleich Leiter ihres Feuilletons war, ist dieser Ausspruch als Anspielung auf die im Volksmund gebräuchliche Bezeichnung „Onkel Spener" für die „Spenersche Zeitung" und „Tante Vofj" für Fontanes Auftraggeberin, die „Vossische Zeitung", zu verstehen.
a Fontane setzte sich 1872 in seinem Essay „Willibald Alexis" auch mit dessen historischem Roman „Der falsche Woldemar" (1842) auseinander. In seinem unveröffentlichten Tagebuch (1866-1882) im Fontane-Archiv Potsdam heifit es 1872: „Meine Lektüre von Neujahr bis Ende März war Willibald Alexis. Im April - zur Unterbrechung meiner Kriegsbuch-Arbeit - schrieb ich einen biographisch-kritischen Aufsatz über W. Alexis für Rodenbergs .Salon'."
6 Die „Spenersche Zeitung" - bis Juni 1872 eigentlich „Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen" (im Verlag von Haude und Spener) - ging nach 134jähriger Existenz im März 1872 aus dem Besitz der Spiker- schen Erben in „Gründer"-Hände (in Form einer Aktiengesellschaft) über. Der 22 Jahre tätige Hauptredakteur Alexis Schmidt legte am 12. März sein Amt nieder. Das Geld zum Kauf gab die nationalliberale Partei, deren Hauptorgan die Zeitung werden sollte. Die Mehrzahl der Leser machte jedoch den Kurswechsel von einem um Sachlichkeit bemühten zu einem ausgesprochenen Parteiblatt nicht mit und gab ihre Abonnentenschaft auf. Auf diese Weise scheiterte das Projekt und endete am 31. Oktober 1874 mit der Einverleibung der „Spenerschen Zeitung" in die „Nationalzeitung". - Putlitz übernahm schon nach einem Jahr die Direktion des Karlsruher Hoftheaters; mit einem Brief vom 8. Mai 1873 verabschiedete er sich von Fontane.
7 Mit Heyses „Kinder der Welt" wurde zum erstenmal der Versuch unternommen, das Feuilleton einer Zeitung mit Romanfortsetzungen zu füllen.
2 Berlin, 19. Oktober 1872
Teuerster Pietsch!
Anbei mit bestem Danke den endlich wiedergefundenen „Grünen Heinrich" 1 , der unter dem Staube des Umzugs in seiner äufjern Erscheinung natürlich nicht grüner geworden ist.
In unsrer neuen Wohnung 2 * beginnt es zu tagen und wenn Sie wieder einmal vorsprechen, so soll Ihnen das bekannte Moselblümchen in regelrechten Gläsern blühn.
Für Ihre freundlichen Worte über Antonie Eichler, insonderheit aber über den Endesgefertigten selbst 2 , nochmals den allerschönsten Dank.
Wie immer Ihr Th. Fontane
Darf ich den Lassalle-Artikel 4 behandeln? Besonders die Schilderung des wirklichen Lassalle hat mich lebhaft interessiert. Nur ein Maler konnte ihn sich so einprägen und beschreiben.
Erstdruck nach dem Original im Fontane-Archiv Potsdam.
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