Bühnenwerke, wie z. B. „Der Ammeister von Strafiburg" (1891), „Prometheus" (1894) und „Getreu bis in den Tod" (1903).
2 Gemeint sind der Dramatiker Emilie Augier (1820-1889), Emile Zola (1840 bis 1902) und der Literaturhistoriker Francisque Sarcey (1828-1899), dessen Buch „Die Belagerung von Paris" Fontane im „Krieg gegen Frankreich" benutzt hatte.
2 Gustav zu Putlitz' (1821-1890) heute vergessene Lustspiele wurden ebenso wie die Gustav Mosers (1825-1903) seinerzeit viel gespielt (über Putlitz vgl. Brief 1, Anmerkung 4 und 6).
'' Verbessert aus: vorzugsweise.
Das „Magazin für die Literatur des Auslandes" enthält zwischen 1878 und 1880 keine von Jagow mit vollem Namen Unterzeichneten Aufsätze. Zwei Rezensionen, - über „Sainte-Beuves (Korrespondenz' (Paris 1877) in Nr. 39 vom 28. September 1878 und über H. Fornerons Buch „Die Herzoge von Guise" (Paris 1877) in Nr. 10 vom 9. März 1878 -, die mit J. unterzeichnet sind, oder aber einige ungezeichnete Artikel könnten ihn zum Verfasser haben.
14 Berlin, 24. April 1880
Teuerster Pietsch!
Eben beim Früstück hat mir meine Frau Ihre Besprechung meines Romans 1 vorgelesen; man hat nicht immer so süße „Einstippe". Seien Sie aufs herzlichste dafür bedankt. Sonderbar zu sagen, dafj mein Dank durch die beständig nebenher laufende Bewunderung in seinem Vollgefühl gehemmt wurde. „Du könntest das nicht' so klang es immer leise mit und deprimierte mich ein wenig. Welcher freundliche Herzenszug und welche grundgesunde Natur gehören dazu, zweimal dasselbe Buch zu besprechen 2 und so zu besprechen. Keine Spur von Ermüdung oder gar Widerwilligkeit: in Wohlwollen, in Lust und Liebe sprudeln die Worte.
Besonders dankbar bin ich Ihnen auch dafür, daß Sie auf die Schwächen des Buches hingewiesen haben. 3 Ich war mir derselben selbst bewufjt und wollt es deshalb ein „Zeit- und Sittenbild aus dem Winter 12 auf 13" nennen. Hertz aber meinte, „dann kaufe es niemand". Ich bin überzeugt, dafj er darin unrecht gehabt hat, auch in Bezug auf den äufjeren Erfolg. „Isegrimm" , ‘ stelle ich sehr hoch. Ich halte es in der ersten Hälfte für das Beste und Bedeutendste, was Willibald Alexis geschrieben hat, überhaupt für bedeutend und jedenfalls für viel bedeutender als Scott, ein paar Ausnahmestellen (Jenny Deans 5 ect.) zugegeben. Ob es Willibald Alexis aber in dem Zeitton getroffen hat, ist mir zweifelhaft. Ein jeder wird glauben müssen, es sei alles so ernst und düster und fanatisch gewesen. Ich selbst würd es glauben, wenn ich ein Fremder wäre. Meine Eltern aber und die gesamten Swinemünder Honoratioren (unter denen ich meine Jugendeindrücke empfing) haben mir immer nur erzählt, wie kreuzfidel man damals gewesen sei. Alles entente cordiale mit den lieben kleinen Franzosen, alles verliebt und alles lüderlich. Was Alexis schildert, existierte auch, aber es war die Ausnahme. Übrigens haben Alexis und ich aus derselben
42