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wöchentlich Eine Nummer. ^ -1 ^ Alle ^ Tage Ein Heft.
Preis vierteljährlich 2 Mark. Preis 35 Pfennig xro Heft.
Lösliche Jan de.
Dreizehntes Kapitel.
Ganz Alltägliches.
eit Graf Feri aus Keresztfalva weggereist war, fand Fritzi keine Ruhe mehr. Es schien ihr, daß sie auch dieser wegwerfender behandelt habe als sonst, und sie ließ sich's nicht nehmen, daß Kereszti selbst ihrer überdrüssig geworden. Lange schon war es her, daß Joska nicht mehr regelmäßig bei ihr frühstückte, selten aß er mit ihr Zn Mittag und Abends ließ er sich gar nicht mehr sehen. Als er sie nach Keresztfalva gebracht, da standen die Dinge anders. Da war sie sein Engel, seine Fatime, wie er sie nannte. Nun hörte sie kaum den Namen Fritzi mehr von seinen Lippen; damals sperrte er sie ein und sie war stolz darauf, jetzt sperrte sie sich Abends ab, aus Furcht vor den Walachen; damals sprach sie von der bevorstehenden Vermählung, an die sie ernsthaft, glaubte, und Joska hatte ihr nie die Aussicht benommen, jetzt sah sie ihn kaum, und wenn sie ihn sah, sprach er von dem tauben Hofrichter, der heirathen wolle; damals brachte er ihr schöne Sachen von den Jahrmärkten, jetzt mußte sie die alten Kleider tragen, die sie schon abgelegt hatte, da Joska weder mehr die Stadt noch Märkte besuchte, sondern bloß Jäger war. Auch die Küche hatte nachgelassen; damals — —
Gar kein Vergleich war mehr möglich; wie einen
Deutsche Noman-Bibliothek. XII. 23. ,
Roman
Aba.
(Schluß.)
Papagei hielt er sie im Käfig — sagte sie oft empört zu sich, und ihr Stubenmädchen, das ihr Gefängniß theilte, hetzte sie noch mehr; auch sie war verurtheilt, wie eine Nonne zu leben, und hatte den Dienst schon dreimal gekündigt — aber Fritzi hatte sie unter Thränen bewogen, zu bleiben.
Louise, so hieß die Stubenkatze, kündigte ihr eben wieder. Sie kenne diese Geschichten, sagte sie ihrer Frau, und für nichts und wieder nichts lasse sie sich nicht einsperren. Fünf Vierteljahre Gefängniß sei genug, sie sehne sich nach Freiheit. Diese Herren, sagte sie, seien Canaillen und sie habe genug und ginge lieber betteln.
Auf Fritzi machte diese Art der Absage großen Eindruck, sie nahm sich vor, das letzte ernste Wort mit Joska zu reden und die Sache Zum Bruche Zu führen, möge daraus werden, was da wolle. Nach diesem energischen Entschlüsse gab sich ihr kleines Gehirn zufrieden, und nachdem sie Louisen den Abschied genehmigt hatte, wartete sie auf Gelegenheit, um mit Joska in's Reine zu kommen oder endgültig abzurechnen.
Sie bot sich lange nicht. Joska ließ sich nicht sehen. In seinem Kopfe warf er immer Fritzi's Heirath mit dem Udvar Biro herum, dem er sogar den Vorschlag gemacht hatte, sich zu verehelichen, da er für ihn eine Braut wisse. Aber der taube Mann war überaus mißtrauisch und schöpfte, schlau, wie er war, den richtigen Verdacht. Grinsend hatte er geantwortet, daß er faule Birnen nicht esse, und Joska, nahezu beleidigt, fühlte mehr als je, daß er
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