„Rütli“-Mitglieder für die Mitarbeit in der Berliner Zweigstelle gewonnen (vgl. Moritz Lazarus’ Lebenserinnerungen, a. a. O., S. 169 f.). Die Schiller- Stiftung unterstützte notleidende deutsche Schriftsteller bzw. deren Hinterbliebene. Fontane gehörte mit zu der Berliner Zweigstelle und nahm an den Beratungen über die Anträge teil. Es lag wieder ein Antrag des Unterhaltungsschriftstellers Karl Neumann-Strela (1838—1920) vor. Neumann- Strela hatte fünf Jahre zuvor wegen einer Einsegnung in seiner Familie um eine Unterstützung nachgesucht. Fontane schrieb damals an Lazarus, er habe Zöllner gebeten, die von der Schiller-Stiftung „bewilligten 150 Mark an den einsegnungsfracklosen Neumann-Strela gelangen zu lassen“ (ungedruckter Brief vom 1. April 1886).
Die „Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft“, die Fontane in dem Brief vom 18. Februar 1893 anführt, war von 1860 bis 1890 erschienen. Sie wurde von Moritz Lazarus und Heymann Steinthal herausgegeben. Seit 1891 erschien als Fortsetzung die „Zeitschrift des Vereins für Volkskunde“.
Bei den Briefen Wilhelm von Humboldts muß es sich um dessen „Briefe an Friedrich Heinrich Jacobi. Hrsg, von Albert Leitzmann“ (Halle 1892) handeln. Es ist jedoch in der Zeitschrift kein Hinweis auf diese Ausgabe erfolgt.
Elise (Elsy) von Wangenheim (1839—1924), Tochter des Freiherrn Karl Hermann von Wangenheim, war von 1853 bis 1855 Fontanes Schülerin gewesen.
Mit dem „Schwager“ ist Heymann Steinthal gemeint.
Im letzten Brief verwendet Fontane die im „Rütli“ übliche Formulierung: „Nächsten Sonnabend kocht Chevalier“. Das soll heißen, daß die nächste Sitzung des „Rütli“ bei Karl Zöllner stattflndet, der dann auch für die Bewirtung mit Kaffee zu sorgen hat.
1894 erließ die Dieterischsche Verlagsbuchhandlung in Göttingen anläßlich des hundertsten Todestages Gottfried August Bürgers einen Aufruf zu Spenden für ein Bürger-Denkmal. Der Aufruf hatte Erfolg. Am 29. Juni des folgenden Jahres konnte an Bürgers Grab in Göttingen die von Gustav Eberlein geschaffene Büste enthüllt werden.
Den Aufruf hat Fontane am selben Tage auch seinem Freund, dem Maler August von Heyden, zugesandt und dazu im Begleitschreiben u. a. bemerkt: „Ich kann mir nämlich kaum einen ordentlichen Deutschen vorstellen, der nicht Bürger-Schwärmer wäre. Als Balladier stecht er doch den ganzen Rest in die Tasche; der Ruhm Bürgers hat mir immer als ein Ideal vorgeschwebt: ein Gedicht und unsterblich.“ (Fontanes Briefe in zwei Bänden. Ausgewählt von Gotthard Erler. Bd. 2. Berlin und Weimar 1968, S. 332.) Fontane denkt dabei an die bekannte Ballade „Lenore“.
Der „Nachtfeier der Venus“ liegt ein Gedicht des römischen Dichters Catull zugrunde. Es ist das erste Gedicht, das Bürger veröffentlicht hat. „Die Nachtfeier der Venus“ eröffnet die Ausgaben seiner Gedichte von 1778 und 1789 und wurde mehrmals umgearbeitet. Uber seine Arbeit an diesem Gedicht hat sich Bürger in seinem fragmentarischen Bericht „Rechenschaft über die Veränderungen in der Nachtfeier der Venus“ (1793) geäußert.
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