Heft 
(1984) 37
Seite
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Joachim Schobeß/Otfried Keiler (Potsdam)

Zum Tode von Frau Ursula von Förster

Der folgende schöne Aufsatz Ursula von Försters drückt die jahrzehnte­lange enge Verbundenheit dieser Urenkelin Theodor Fontanes mit unserem Archiv aus.

Nach dem Tode ihrer Mutter, Frau Gertrud Grosse (geb. Fontane), war sie es, die den Schriftwechsel im Namen der noch lebenden Nachkommen des Dichters führte und auch mehrfach selbst in unserer Zeitschrift publizierte. Unermüdlich war sie um neues Wissen über ihren großen Vorfahren bemüht und half sie behutsam und verständnisvoll, interessante Mate­rialien aus dem Familiennachlaß zu erschließen.

Zur letzten größeren Konferenz des Archivs aus Anlaß des 150. Geburts­tages Fontanes weilte sie zusammen mit ihrem Gatten als Ehrengast der Deutschen Staatsbibliothek in Potsdam.

Wir werden ihr Andenken lebendig halten und freuen uns, den letzten Aufsatz Ursula von Försters abdrucken zu können.

Ursula von Förster (Ottobrunn b. München)

Zum 85. Todestag Theodor Fontanes

In seinem FeuilletonbandBerliner Fenster (1981)' berichtet Heinz Knobloch von dem Besuch, den er 1978, zum 80. Todestag des Dichters, dem Grab Theodor Fontanes auf dem Friedhof der französischen Gemeinde in der Liesenstraße abgestattet hat.

Für alle diejenigen, die das Grab bisher vergeblich suchten, hat Knobloch einen Trost bereit: Das Grab Fontanes ist nicht mehr sein Grab. Bei Kriegs­ende hat ein Artillerievolltreffer Teile des Friedhofs total zerstört, auch das Fontanegrab war unwiederbringlich verloren. In pietätvoller Erinne­rung errichtete man nach dem Krieg an dem vermuteten Originalplatz eine Ersatzgrabstätte: ein breiter efeubewachsener Hügel und eine Steinplatte mit den Daten des Dichters und seiner Frau geben davon Zeugnis.

Heinz Knobloch versucht, sich bei seinem Besuch bis zum Tag der Bei­setzung Fontanes am 24. September 1898 zurückzuversetzen. Die Zeitungs­berichte über dieses Ereignis, der Text der Trauerreden - darunter die Nachrufe von Prof Frenzei und Geh. Rat Lessing sind ihm dabei gegen­wärtig, auch die Schilderung des Dichtersohnes Friedrich 2 über die letzten Lebensstunden seines Vaters und dessen Tod.

In den Lebenserinnerungen von Fontanes älterem Sohn Theo gibt es dazu noch einige ergänzende Bemerkungen, durch die das Bild der Tage vor und nach dem 20. September 1898 abgerundet werden kann.

Der Dichter weilte bekanntlich ab Mitte August mit Frau und Tochter zur Kur in Karlsbad. Am 10. September kehrte er mit Tochter Mete nach Berlin zurück, während Frau Emilie noch einige Tage bei ihrer Freundin Johanna

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