Stärken seines ersten Romans sein Aufbau war, 5 und seine Verwendung häufig wiederkehrender Motive ist zweifellos ein wichtiges Element des Aufbaus, das die Textur eines auf den ersten Blick zusammenhanglosen und weitschweifigen Werkes strafft. Scheinbar zufällig wird der Mond zuerst indirekt mit Blutvergießen und drohendem Verhängnis und mit Unglücksprophezeiungen assoziiert. Lewin erzählt die Geschichte von Karl XI. von Schweden und der blutigen Erscheinung im Reichssaal zu Stockholm. Das übernatürliche Glühen auf den Fensterscheiben des Palasts wird dem König zuerst als natürliches Phänomen erklärt. Es wird zweimal ausdrücklich gesagt,
Es ist der Schein des Mondes. 6
Der Legende zufolge fand der König, der darauf bestand einen Blick in den Saal zu tun, einen Schauplatz blutiger Hinrichtungen mit dem Fürsten als Gerichtsvorsitzenden. Die Stimme Gottes erwiderte auf sein wiederholtes Bitten, daß diese Vision in der Zeit des sechsten Herrschers nach ihm wahr werden würde. Auf diese Weise assoziiert Fontane das Mondlicht, obwohl es direkt nichts mit der Szene zu tun hat, durch Wiederholung und Gegenüberstellung geschickt mit Vorstellungen von verhängnisvoller Prophezeiung, Schuld und Vergeltung, Schmerz und unruhigen Zeiten.
Die Assoziationen mit Prophezeiung und Schuld werden wieder aufgenommen, als der Mond auf die hexenartige Zwergin Hoppenmarieken herunterscheint, als sie nach einer aufregenden Sitzung des Wahrsagens schläft. Fontanes trockener Kommentar:
Der Mond zog vorüber; das Bild gefiel ihm nicht. 7
Hoppenmarieken träumt, daß der Schippenbube, die Karte, deren unerwünschtes Auftauchen sie vorher beunruhigt hatte, sie am Halse gepackt habe und versuche, sie zu berauben. Die Szene, wie Fontane sie darstellt, ist grotesk — komisch und gleichzeitig unheimlich. Er vermeidet den leichten und bequemen Weg. den Mond zur Herstellung einer schaurigen Atmosphäre zu verwenden, und schafft ein Bild, das bestürzend realistisch und gleichzeitig voller übernatürlicher Anklänge ist. Der Traum weist auf die Ereignisse in Kapitel 29 voraus, in dem sie von Räubern überfallen wird, und mit Hilfe des Mondes kann Lewin, der ihre Angreifer im Mondlicht sieht, sie retten. 8 Die Funktion des Mondes ist eine rein realistische — er scheint bei Nacht, wie der Mond es immer tut, aber gleichzeitig ist er ein strukturelles Element, das den Leser an Hoppenmariekens prophetischen Traum erinnert. Er verbindet die episodenhaften Auftritte dieser Gestalt und suggeriert auch Schicksal und Vergeltung. War es wirklich nur Zufall, daß der Mond im rechten Augenblick erschien?
Diese letztgenannte Funktion des Mondes, die des Anklägers, der Schuld sichtbar macht, kommt in Fontanes Werken noch häufiger vor. Die eindeutigsten Beispiele sind in Ellernklipp zu finden, wo der Mond Zeuge des Mordes und von Baltzers ungeschickten Versuch ist, die Leiche zu begraben, 9 und in Quitt, wo er anklagend auf Lehnert und sein Opfer scheint, 10 und später, als Lehnert L’Hermite zu beruhigen versucht, dessen