Die vorliegende Ausgabe enthält 2 478 Briefe. Da Fontane, wie die Herausgeber feststellen, nach sehr vorsichtigen Schätzungen ca. 12 000 Briefe geschrieben hat, von denen etwa die Hälfte in Handschriften, Abschriften oder Drucken überliefert ist, handelt es sich auch hier nur um eine Auswahl, allerdings die wohl umfangreichste, die bisher vorliegt. Die Herausgeber haben bei der Auswahl an eine Ausgabe gedacht, die die Forderungen des engagierten Fontane-Lesers wie die des wissenschaftlichen Benutzers gleichermaßen erfüllt. Dies dürfte ihnen ohne Einschränkung gelungen sein.
Zur Edition bemerken die Herausgeber, daß die Briefe nach bereits gedruckten Quellen in der Gestalt ihrer jeweiligen Druckvorlage erscheinen; in allen Fällen, in denen die Handschriften Vorlagen, stets in einem wort- und buchstabengetreuen Abdruck des Originals. Die verfügbaren Quellen — Veröffentlichungen in Buch- und Zeitschriftenform, Hand- und Abschriften — wurden nach Angaben der Herausgeber soweit möglich überprüft und miteinander verglichen. Offensichtliche Fehler und Flüchtigkeiten Fontanes wurden nicht verbessert, da sie nicht selten Hinweise auf die jeweilige Stimmung und Verfassung des Briefschreibers zu geben vermögen. Bezüglich der Bände 1 bis 3 wird, um Wiederholungen zu vermeiden, ausdrücklich auf die eingehende Besprechung von Helga Döhn in FBI. Bd. 5 Heft 3, S. 371—75 verwiesen.
Der vorliegende Band enthält 878 Briefe aus dem Zeitraum von 1890 bis 98. Er endet mit dem Brief vom 20. 9. 98, den Fontane an seinem Sterbetag an seine Frau schrieb, die bei ihrer Freundin Johanna Treutier zu Besuch weilte und der mit den unbewußt prophetischen Worten beginnt „Dies sind nun also die letzten Zeilen, übermorgen mittag dürfen wir Dich erwarten“. Sie blieben es, ein wohl einmaliger Vorgang in der ganzen Briefliteratur.
82 ‘ Briefe sind Erstveröffentlichungen und bisher ungedruckt. Darunter Briefe an Maximilian Harden (14) und Ludwig Fulda (5), die meisten allerdings an unbekannte Empfänger.
Dem Briefcorpus folgt nach einer Nachbemerkung ein Verzeichnis der benutzten Literatur, gegliedert in Handschriften, Briefsammlungen an mehrere Adressaten, Briefsammlungen an einen Adressaten und Einzelveröffentlichungen. Schließlich folgt ein alphabetisches Verzeichnis von 308 Briefempfängern für sämtliche 4 Bände. Nicht weniger als 103 von ihnen sind mit den an sie gerichteten Briefen nur im vorliegenden Band enthalten. Die wichtigsten, unter ihnen sind Dehmel (10), Otto Ernst (7). Fulda (6), Conrad Ferdinand Meyer (1), Theodor Mommsen (1), James Morris (27), der Philosoph Paulsen (14) und Spielhagen (13). Unter den bereits gedruckten Briefen dominieren 70 an seine Tochter Martha (Mete),
83 an Friedländer (von 155 aus dem Zeitraum), 52 an Wilhelm Hertz, 13 an Heyse und 48 an Rodenberg.
Die Sigle A 42 ist nicht zu identifizieren. Bei Nr. 586 wäre zu ergänzen: F. H. 219; bei Nr. 696 wäre der Nachnahme Quade zu ergänzen.
Bei den weiteren vom Rez. festgestellten Corrigenda handelt es sich durchgehend um belanglose Druck- oder Schreibfehler. Der aufmerksame Leser wird sie selbst entdecken und richtigstellen.