Es erscheint jedenfalls nicht erforderlich, sie hier vollständig aufzuzählen. Rez. wird sie jedoch ebenso wie die von ihm in Bd. 1 bis 3 ermittelten Corrigenda den Herausgebern notifizieren und hofft auf Berichtigung im Kommentarband.
Personalien der Briefempfänger werden hoffentlich bei Erläuterung der einzelnen Briefe nachgeholt. Viele Briefempfänger sind ja auch dem Fontane-Kenner unbekannt.
Abschließend sei erwähnt, daß 7 facsimilia zeigen, daß der ductus von Fontanes Handschrift bis ins hohe Alter unverändert den charakteristisch schönen und festen Schwung behielt.
Theodor Fontane: Die schönsten Gedichte und Balladen.
Hrsg, und mit einem Nachwort von Peter Bramböck. — München: Nymphenburger Verlagshandlung 1982. 289 S.
[Rez. J. Krueger, Berlin]
Fontane hat einmal geäußert: „Alles, was ich geschrieben, auch die .Wanderungen' mit einbegriffen, wird sich nicht weit ins nächste Jahrhundert hineinretten, aber von den .Gedichten' wird manches bleiben“ (Brief an Wilhelm Hertz vom 9. November 1889). Seitdem ist fast ein Jahrhundert vergangen, und man kann feststellen, daß die Fontane-Rezeption doch anders verlaufen ist. Denn nicht die Gedichte, sondern die Romane und Erzählungen Fontanes sind es, denen heute das Hauptinteresse der Leser gilt. Freilich sind darüber die Gedichte nicht vergessen worden, wenn auch etwas in den Hintergrund getreten. Es ist daher erfreulich, daß die Nymphenburger Verlagshandlung eine neue Auswahl aus dem lyrischen Werk Fontanes vorlegt.
Sie will die schönsten Lieder und Balladen Fontanes bieten. Man muß sagen, daß das im ganzen gelungen ist. Mit vollem Recht sind die Altersgedichte am stärksten berücksichtigt worden. Denn sie stellen die wesentlichste Leistung des Lyrikers Fontane dar. Daß den Altersgedichten hier so viel Raum gegönnt wurde, darin liegt der Vorzug dieser Ausgabe. Neben der Alterslyrik sind aber auch die Gedichte des jungen und jüngeren Fontane in angemessener, repräsentativer Auswahl vertreten. Wir finden etliche Gedichte aus der Herwegh-Zeit, die wichtigsten Balladen und sogar einige Gelegenheitsgedichte. Von den Übertragungen aus dem Englischen wurde nur weniges aufgenommen, während die Bearbeitungen historischer Volkslieder wie „Der Tod des letzten Grafen von Ruppin“ u. a. ganz fehlen.
Jede solche Auswahl verfährt bis zu einem gewissen Grade nach subjektiven Gesichtspunkten. Es kann daher nicht ausbleiben, daß Leser dieses oder jenes Gedicht vermissen werden. So hätten wir unter den Altersgedichten gern „Die Geschichte vom kleinen Ei“ und „In der Koppel“ gefunden, unter denen des Vormärtz etwa „Zwei Lieder vom Lederriem“,
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