der Kontroverse um Maximilian Hardens Kritik an Kaiser Wilhelm II. 56 , den deutsch-tschechischen Beziehungen 57 usw.) eine Solidarität einem Briefpartner gegenüber, den er offensichtlich intellektuell sehr hochschätzte, 56 wobei diese Wertschätzung durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte und — abgesehen von Mauthners höchst privaten Aufzeichnungen aus seinen letzten Lebensjahren (vgl. .Letzter Wille 1 ) — selbst durch den Tod Fontanes und die allmähliche zeitliche Distanz kaum eine Abschwächung erfuhr. 59
Es handelt sich deshalb bei dieser Sammlung um zum großen Teil ge wichtige Briefe Fontanes — im Unterschied zu bloß alltäglichen Mitteilungen, Einladungen oder Dankesbriefen ohne kritische Reflexionen™ — an eine führende Einzelpersönlichkeit im literarischen Leben Berlins der 1880er und 90er Jahre 61 ; und insofern stellen sie einen wichtigen Beitrag zur Biographie Fontanes und Mauthners dar.
Vorliegende Briefe werden hier wort- und buchstabengetreu veröffentlicht. Orthographie und Interpunktion wurden nicht modernisiert; Abkürzungen (bis auf Konsonanten-Doppelung), Hervorhebungen und Verschreibungen wurden belassen; Änderungen und Verbesserungen Fontanes wurden ebenfalls genau wiedergegeben.
Der Dank der Herausgeber geht an Dr. Sybil Milton vom Leo-Baeck- Institute in New York, Dr. Otfried Keiler vom Fontane-Archiv in Potsdam und die Editoren der .Deutschen Vierteljahresschrift 1 für die freundliche Genehmigung des Abdruckes verschiedener Briefe an und von Fritz Mauthner, Prof. Charlotte Jolles für die Durchsicht eines Teils des Manuskriptes sowie besonders Frau Felicitas Barg für die Genehmigung des Abdruckes der vorliegenden Briefsammlung.
BRIEFE (Kommentar in fortlaufenden Anmerkungen am Schluß)
Nr. 1
Berlin 10. Februar 88 62 Potsd. Str. 134.c.
Hochgeehrter Herr.
Gleichzeitig mit diesen Zeilen wird Ihnen mein neuester Roman „Irrungen, Wirrungen“ 63 zugehen. Wenn Ihre Güte Veranlassung nehmen wollte, ein paar freundliche Worte 64 , die den Tadel nicht ausschließen, darüber zu sagen, so würde ich mich Ihnen zu lebhaftem Dank verpflichtet fühlen.
In vorzüglicher Ergebenheit Th. Fontane.
Xu-:
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