Heft 
(1984) 38
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jeder Produzirende doch auch über seine Kritiker weg. Die Schreiberei vertagt sich dadurch um 8 Tage 98 , was kein Unglück ist. Nach einem Ein­blick, den ich genommen, bin ich sehr gespannt.

In vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane.

Nr. 7

Berlin 7. Oktob. 88 Potsd. Str. 134.C.

Hochgeehrter Herr.

Ich bat Stephany es gleich zu bringen 99 , aber darüber sind nun zehn, zwölf Tage vergangen 100 und so halte ich es für angezeigt - um nicht als ein Saumseliger oder gar Treuloser zu erscheinen Sie wissen zu lassen, daß die Kritik, etwa 1 Spalte, geschrieben ist undlagert. Ich denke, daß er es bald bringt 101 , weil, weiterhin auf Weihnachten zu, die Bedrängniß nur wächst.

In vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane.

Nr. 8

Mittwoch.

19. Dezb. 88

Hochgeehrter Herr.

Vielen Dank für Ihr Büchelchen 103 , das ich gestern Abend gelesen habe; ich bin, nach anstrengender Tagesarbeit 103 , zu nervenrunter um Ihnen noch ausführlich drüber schreiben zu können und so schicke ich meinem eigentlichen Brief 104 nur diese Dankeszeilen vorauf, weil es mir nicht artig erscheint, eine freundliche Zusendung tagelang unbeantwortet zu lassen. Ihr Buch hat mich sehr interessirt, ich bin aber doch, wenn ich das sagen darf um Ihretwillen nicht recht einverstanden damit. Sie haben einen zu großen Trieb die Schlachten des Jahrhunderts zu schlagen 105 . Ich hoffe morgen abend ausführlicher schreiben zu können 106 .

In vorzügl. Ergebenheit Th. F.

Nr. 9

Berlin, 20. Dezember 88 Potsd. Str. 134c.

Hochgeehrter Herr.

Die ersten sieben Zeilen entzückten mich 107 , dann ließ es stark nach und bei Schluß des ersten Kapitels fragte ich mich ängstlich; wo will das

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