war: vielleicht distanzierte er sich auch aus diesem Grunde zunehmend Von Fontane und seinem näheren Freundeskreis (vgl. ansonsten Mauthners Brief an Fontane vom 31. 12. 1897); diese Distanz kommt sowohl in Mauthners Erinnerungen aus den Jahren 1905 als auch 1920 zum Ausdruck: in dem bisher veröffentlichten Ms. .Letzter Wille“ äußerte sich Mauthner noch viel bitterer über die angebliche Heuchelei Fontanes in dessen 1905 veröffentlichten Familienbriefen; eine Bewertung dieser letzten Äußerungen Mauthners über Fontane behalten sich die Hrsg. vor.
45 Zu Xanthippe vgl. Briefe vom 16. 7. 1889 und 2. 9. 1898.
46 Zu Der letzte Deutsche von Blatna vgl. Briefe aus dem Jahre 1889 sowie vom 29. 8. 1898 und 2. 9. 1898.
47 Vorliegende Briefe vom Sept./Okt. 1888 dokumentieren zum erstenmal die .Entstehungsgeschichte“ von Fontanes Rez. über Die Fanfare (in der VZ vom 24. 10. 1888: abgedr. in NyA, XXI/2, S. 265-68); vgl. hierzu auch Fontanes Brief an seine Frau vom 30. 9. 1888 (Propyläen, I, Nr. 209. 348), wo Fontane auf seine .Kritik über Mauthner“ (in Propyläen-Ausg. nicht ermittelt) hinweist. - Zum ersten Roman der Berliner Trilogie Mauthners Quartett (von Fontane in der vz vom 14. 7. 1886 rezensiert; abgedr. in NyA, XXI/2. S. 264-65) vgl. Jetzt auch vorliegende Briefe vom 23. 9. 1888 und 16. 7. 1889. Zum dritten Roman dieser Trilogie Der Villenhof vgl. Brief vom l. 4. 1890; ob Fontane aber den Villenhof rezensierte, kann anhand der vorliegenden Briefsammlung nicht festgestellt werden; es ist eher zu vermuten, daß Fontane über diesen Roman keine Rez. geschrieben hat.
48 Zu einzelnen Beiträgen Mauthners in Deutschland vgl. insbes. Briefe vom 3. 10. 1889. 8. 11. 1889, 1. 4. 1890. 14. 9. 1890, 21. 9. 1890. 28. 9. 1890, 15. 11. 1890; zu einzelnen Beiträgen Mauthners zum Magazin vgl. bes. Briefe vom 2. 5. 1891, 29. 4. 1892 und 15. 11. 1892.
49 Zu Fontanes Kritik an Mauthners Schmock vgl. insbes. Brief vom 20. 12. 1888; ferner Briefe vom 19. 12. 1888 und 23. 12. 1888, welche Fontanes kritische, aber auch taktvolle und einfühlsame Stellungnahme zeigen.
50 Zu Fontanes Kritik an einzelnen Beiträgen Mauthners in Deutschland vgl. insbes. Briefe vom 3. 10. 1889 und 31. 10. 1890.
51 Zu Fontanes Reaktion auf die Gesamtkonzeption von Deutschland unter Mauthners Redaktion vgl. Brief vom 31. 10. 1890.
52 Zur .Freien Bühne“ und zu einzelnen Aufführungen s. Briefe aus den Jahren 1889/1890.
53 Zum Streit um Freytags Schrift Der Kronprinz und die deutsche Kaiserkrone vgl. Briefe vom 8. 11. 1889 (d. h. den zweiten Brief vom 8. 11. 1889) und 10. 11. 1889.
54 Zur Lindau-Affäre vgl. Briefe vom 14. 9. 1890, 21. 9. 1890 und 28. 9. 1890.
55 Zu Bismarcks Abdankung vgl. Brief vom 22. 3. 1890.
56 zu Hardens Kritik an Wilhelm II. etc. vgl. Briefe vom 10. 1. 1898, 27. 6. 1898 und 6. 7. 1898.
57 Zu den deutsch-tschechischen Beziehungen vgl. Brief vom 2. 9. 1898.
58 Diese Solidarität mit dem Briefpartner kommt auch in dem andeutenden oder
esoterischen Briefstil Fontanes zum Ausdruck. Zu kulturellen, literarischen, kulinarischen Andeutungen, Hinweisen, Metaphern und Wortspielen vgl. Briefe vom 7. 4. 1889, 24. 7. 1889 . 3. 10. 1889. 10. 11. 1889, 21. 9. 1890, 14. 11. 1895, 4 . 5. 1897,
27. 6. 1898 und 6. 7. 1898: solche Briefe stellen besondere Ansprüche an heutige Leser und Forscher und verlangen des öfteren auch ausgedehntere Kommentare, um dem zugrunde liegenden Material gerecht zu werden!
59 Vgl. hierzu Mauthners Nachruf im Berliner Tageblatt vom 21. 9. 1898 (Nr. 480) .Theodor Fontane t - 30. Dezember 1819 - 20. September 1898“, worin es u. a. heißt: ..Es gehört zu den schwersten Stunden in der journalistischen Thätigkeit, auch dann den Dienst zu verrichten, wenn eine Nachricht uns tief ergriffen hat. Es sind Dichter von größerer Bedeutung. Männer von europäischem Einfluß gestorben, und man hat kaltblütig seine Erinnerungen an ihr Leben und Wirken zusammengeraftt, um dem Leser der nächsten Zeitungsausgabe nach besten Kräften ein vorläufiges Bild des eben verstorbenen zu bieten. Anders, wenn uns die Persönlichkeit des Mannes theuer war; ich habe an dieser Stelle meine Liebe, ich möchte beinahe steigernd sagen: meine Verliebtheit für Theodor Fontane so oft und so lebhaft ausgesprochen, daß man mir das Geständnis glauben wird, eine wohlabgewogene literarhistorische Würdigung sei mir in diesem Augenblick nicht möglich. Noch liegen ungeordnet die Briefe aus den letzten Monaten vor mir, in denen Fontane sich mit seinem behaglichen Freimuth über politische und literarische Dinge, über Zeitungsverbote und Verfolgungen von Schriftstellern ausspricht. Uebrigens: es ist keine Sache der Eitelkeit, sich des Besitzes so entzückender Fontane-Briefe zu rühmen: es war ein Charakteristischer Zug Fontanes, auf jede Freundlichkeit, auf jeden Gruß mit einem seiner zierlichen
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