Heft 
(1984) 38
Seite
553
Einzelbild herunterladen

Nr. 25

248 Dieser Briet hat keine Jahresangabe; der 8. November war allerdings ein Freitag!

249 Vgl. Brief Nr. 24 vom 8. 11. 1889 (wenn dieses Datum stimmt und Fontane sich nicht geirrt hat; vgl. dazu Anm. 250).

250 Hier wird Bezug genommen auf einen vorhergehenden Brief, und aus dem Zusammenhang (Freytags Veröffentlichung) darf man den Schluß ziehen, daß es sich um das Jahr 1889 handelt: allerdings kann es sich nicht um den in dieser Veröffentlichung vorhergehenden Brief Nr. 24 handeln, da darin weder die Freytagsche Streitschrift noch Fontanes Angebpt an Mauthner, hierüber für Deutschland zu schreiben, erwähnt wird; die Tatsache, daß der in Brief Nr. 24 erwähnte Artikel von Ludwig Fulda in Deutschland am 9. 11. 1889 erschien (wie auch Mauthners Rez. zu Lubliner und Cassel), gibt Anlaß zur Vermutung, daß Fontane am 8. 11. 1889 einen dritten Brief an Mauthner geschrieben hat (der verloren gegangen ist) und daß Fontane sich bei Brief Nr. 24 im Datum geirrt hat, so daß anzunehmen ist, daß dieser Brief bereits am 7. 11. 1889 ver­faßt wurde, ein Fehler, der mit Fontanes damaligem schlechten Gesundheits­zustand (vgl. Erwähnung in Nr. 24 und 25) erklärt werden könnte.

251 Gustav Freytag: Der Kronprinz und die deutsche Kaiserkrone. Erinnerungs­blätter (Leipzig: S. Hirzel 1889); die Broschüre gliederte sich folgendermaßen: .Vorwort' (S. 1-4); ,Aus dem Hauptquartier der dritten Armee' (S. 5-65); ,NaCh dem Kriege' (S. 6686); .Beilagen' (S. 89126). Freytag der im Vorwort zu seinem Pamphlet für sich das Recht in Anspruch genommen hatte, als geborener Preuße eine unbefangene Arbeit abzulegen und der der Meinung war,daß den Gebietern unseres Staates besser gedeihen muß über solche zu herrschen, welche sich eine selbständige Auffassung bewahren, als über die, welche Nacken und Meinung gefügig beugen (S. 3-4) erwähnt das Thema zum ersten Mal in einem Brief an seine Frau vom 3. 7. 1889 (Hermance Strakosch-Freytag/Walter van der Bleek (Hrsg.); Gustav Freytag. Briefe an seine Gattin [Berlin: W. Born­gräber 1912), S. 297):Ich habe gegenwärtig die Charakteristik des Kronprinzen vor. mit der ich nicht zufrieden bin, sie muß noch vertieft und ausgeführt werden. Jedoch bereits ein Jahr zuvor, am 20. 7. 1889 in einem Brief an von Stosch (vgl. Hans F. Helmolt [Hrsg.]: Gustav Freytags Briefe an Albrecht von Stosch [Stuttgart/Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt 1913], Nr. 225, S. 208), war deutlich geworden, daß die Ex-Kaiserin Freytag ersucht hatte, etwas zum An­denken ihres verstorbenen Gatten beizusteuern: , .. Die Kaiserin hat jetzt . . . einen Kultus mit dem Verstorbenen begonnen .. . sie sammelt Aufsätze und schriftliche Zeugnisse über seine Tugenden. Sie hat . .. von mir einen Aufsatz gefordert, was mich in einige Verlegenheit setzt, weil sie offenbar . . . zuletzt ein Buch daraus machen wird, ihm zu Ehren, sich zur Rechtfertigung. Und ich fürchte, ich werde ihr so, wie sie es wünscht, nicht dienen können. Denn wenn ich überhaupt das Recht habe, öffentlich über K[aiser] Friedrich lautbar zu werden, so darf ich es doch nicht im Hofkleide thun ..." Am 29. 9. 1889 (Brief an seine Frau; S. 305) weiß Freytag dann bereits zu berichten, daßdas Opus, welches angekündigt noch nicht erschienen ist, bereits seine Schatten voraus [wirft]; und am 29. 10. 1889 (Brief an seine Frau; S. 324) hatte die Presse­reaktion voll eingesetzt.

252 Viele, aber nicht alle den Herausgebern bekannt gewordenen Autoren von Entgegungsschriften hatten den Kronprinzen persönlich gekannt, so z. B. Hans Delbrück (.Gustav Freytag über Kaiser Friedrich' in: Preußische Jahrbücher 64 [Nov. 1889], S. 58795), Karl Schräder (Der deutsche Kaiser Friedrich. Eine Erwiderung auf Gustav Freytags Schrift: Der Kronprinz und die deutsche Kai­serkrone [Berlin: Rosenbaum & Hart 1839]) sowie auch Alfred Freiherr von Eberstein (Entgegnung gegen Gustav Frey tag [Wiesbaden: Schellenbergsche Hofbuchdruckerei 1889]), nicht aber Otto Arendt (Gustav Freytag über Kaiser Friedrich [Berlin: Walther & Apolant 1889] oder Th. Mühlendorf (Gustav Frey­tag und die deutsche Kaiserkrone. Nochmals ein offenes Wort [Berlin: Imberg & Leifon 1890]).

253 Vgl. Freytags Bericht über die Vorlage der Fahnen beim Kaiser (Mühlendorf, S. 8-9), die dieser Anfang Oktober 1889 (vgl. Freytags Brief vom 3. 10. 1889 an seine Frau; S. 306-07) zur Information über den Inhalt der Broschüre angefordert hatte; Freytag sorgte sich eine zeitlang, daß die Schrift verboten werden könnte, am 13. 10. 1889 (an seine Frau; S. 314) konnte er dann allerdings berichten, daß der Kaiser die Schrift gutgeheißen habe, mit Ausnahme der beiden letzten Beilagen (die dann weggelassen wurden). Bz.gl. der moralischen Berechtigung - auf welche Fontane wohl anspielt - vgl. Freytags Brief an Stosch vom 8. 12. 1889 (Nr. 255, S. 226-27):Aber so lästig mir zuweilen wird, stillzuschweigen, ich habe die Abneigung, in dieser Sache noch einmal die Feder zu ergreifen, nicht überwinden können. Wozu? Eine Erörterung der Frage, ob und wie weit das Bild wahr sei, ist ausgeschlossen, und fast ebenso mißlich ist eine Diskus­sion über meine Berechtigung oder gar meine Befähigung.

553