9.
Berlin, 1. Septemb. 76 Potsd. Str. 134 c
Hochgeehrter Herr Professor.
In Betreif der Meyer-Beerschen Konkurrenz erlaub’ ich mir, nochmals bei Ihnen anzufragen. Weinecke schickte mir, vor einigen Tagen, den einliegenden Bescheid. Halten Sie seine Angaben für richtig? Langst habe ich mich davon entwöhnt, Akademie-Büro-Mitteilungen auch nur für einigermaßen zuverlässig anzusehn.
In vorzüglicher Ergebenheit
Th. Fontane
10 .
Berlin, 30. Septemb. 77 Potsd. Str. 134 c
Hochgeehrter Herr Professor.
Geh. Kat Zoeliner hat mir vor wenig Tagen erst das Crayon-Bildnis meines verstorbenen Onkels eingehändigt, das Sie so freundlich waren für midi zu bestimmen. Das mag diesen verspäteten Dank für Ihre große Freundlichkeit erklären und entschuldigen. Das Bildnis ist mir auch dadurch noch wertvoll, daß ich gerade in der Zeit, in der es entstand, im Hause meines Onkels lebte. Seiner Witwe — gegenwärtig in Freiburg im Breisgau — werd’ ich in den nächsten Tagen schon das Blatt zur Ansicht schicken. Unter Wiederholung meines aufrichtigen Dankes, hochgeehrter Herr Professor, in vorzüglicher Ergebenheit Ihr
Th. Fontane
11 .
Berlin, 1. Juli 79 Potsd. Str. 134 c
Hochverehrte gnädigste Frau.
Inmitten aller Wirrnisse einer „Abreise en famille“ schaff’ ich mir einen Augenblick Ruhe, um Ihnen, gnädigste Frau, meinen herzlich-ergebensten Dank für die Zeilen auszusprechen, die ich heute früh so glücklich war von Ihrer Hand zu empfangen. Und dazu die hübsche Photographie! Ein kleines Genrebild. Mein kleiner Archibald Douglas-Verehrer, aber, wenn mich nicht alles täuscht, ein echter Behr: ein kleiner, feiner Kopf. Übrigens war es eine rechte Torheit und Unachtsamkeit von mir, meine Zeilen nach Rohr hin zu richten; ich wußte ja — durch Wadcernagel — von Ihrer Übersiedelung nach Dresden.
Unter erneutem Dank für Ihre Freundlichkeit und Güte, gnädigste Frau, in vorzüglicher Ergebenheit
Th. Fontane