Heft 
(1984) 38
Seite
565
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P S. Lepel übersiedelt heut oder morgen nach Prenzlau als Kommandeur einer Invaliden-Kompanie. Er sieht es als ein Glück an, und wir mit ihm; ein solcherInvaliden-Ausgang einer mit gewissen Ansprüchen begon­nenen Karriere hat aber doch etwas Tieftrauriges.

Th. F.

12 .

Berlin, 15. Novb. 81

Sehr geehrter Herr.

Ich habe denselben Abend noch, Ihrem Wunsche gemäß, geschrieben und gesprochen. Meine Zeilen an Dr. Stephany werden vielleicht (ich weiß ja nicht, wie die Dinge liegen) einen kl. Einfluß ausüben, wenigstens hab ich es an Lebhaftigkeit des Ausdruckes nicht fehlen lassen. Bei der Schiller­stiftung, wie ich denselben Abend noch hörte, ist aber nichts für Sie zu hoffen.

Ganz ergebenst

Th. Fontane

13.

Hochgeehrter Herr Pastor.

Berlin, 1. Okt. 83 Potsd. Str. 134 c

Krankheit, die mich schon seit Wochen plagt und mir nur dann und wann eine halbe Stunde zum Schreiben gestattet, ist Ursach, daß ich Ihnen heute erst antworte.

Von der Kuglerschen Familie lebt nur einer noch: Professor Dr. Bernhard Kugler in Tübingen. Er muß alles besitzen, was mal da war, da nach dem Tode von Mutter, Bruder, Schwester (Paul Heiyses erste Frau) das auf 10 oder 12 Jahre Zerstreute ihm als letztem Erben wieder zugefallen ist. Ich möchte aber bezweifeln, daß diese Heiniana noch da sind, und wenn da, daß er sie zur Hand hat.

Mit Strachwitz steht es noch hoffnungsloser. Man gab imTunnel die Verse handschriftlich ab, erhielt dieselben aber zurück, nachdem sie von der Hand eines Abschreibers abgeschrieben waren. Sehr selten (unter 100 Fällen nicht einmal) ist es allerdings vorgekommen, daß auch die Originale zurückbehalten wurden, und es ist deshalb möglich, daß sich p in Strachwitzsches Lied von seiner Handschrift in den in Schweinsleder eingebundenen Bänden befindet. Unter allen Umständen aber darf es aus diesen Bänden nickt herausgeschnitten werden. Wollen Sie, hochgeehrter Herr Pastor, trotz dieser mehr als geringen Chancen einen weitren Ver­such machen, so bitte ich Sie zu schreiben an: Herrn Schriftsteller Leo Goldammer, Charlottenburg, Charlottenburger Ufer 26. Ich selbst gehöre demTunnel, der, glaub ich, nur noch 5 Mitglieder zählt, schon seit 20 Jahren nickt mehr an.

In vorzüglicher Ergebenheit

Th. Fontane