gesagt. Aber ich darf mir den Spaß erlauben, weil ich weiß, was glänzend daneben steht; ein Fremder darf so nicht schreiben, da wird es nicht bloß übelwollend (das möchte gehn), sondern auch unsinnig.
In vorzügl. Ergebenheit Berlin, 1. Januar 95
Th. Fontane
17.
Schönsten Dank für Ihre Karte, zugleich Ihnen und Stilke herzlichste Glückwünsche zum neuen Jahr von Ihrem ergebensten
Th. Fontane
Ein Versehen hatt’ ich nicht; es drippelt nur noch selten und immer ganz unberechenbar.
Kommentar
An welche Empfänger diese — bisher unveröffentlichten — Briefe gerichtet sind, konnte nicht ermittelt werden. Sie stammen, mit Ausnahme des Briefes vom l. Oktober 1883, aus der ehemaligen Fontane-Sammlung des Berliner Bankiers Paul H. Emden, wurden 1830 von der Universitätsbibliothek Berlin erworben und werden Jetzt als Dauerleihgabe im Fontane-Archiv aufbewahrt.
Zu den Einzelheiten:
Zu 1. Der hier erwähnte Dr. Eltze, über den nichts Näheres bekannt ist, suchte offenbar einen Mitarbeiter an einer Publikation über England.
Viktor Aimö Huber (1800-1809), auf den Fontane verweist, war von 1843 bis 1851 Professor für Sozialpolitik und Literaturgeschichte an der Berliner Universität. Er hat in, 8 ' versc hl ed ene Schriften über England veröffentlicht. Huber war der Sohn der Therese Huber, die ln erster Ehe mit Georg Förster verheiratet war.
Das Buch „Engländer und Franzosen“ von Adolph Helfferich (1813-1894), der später ku r? e Zelt als Professor der Philosophie an der Universität Berlin wirkte (1862-1865), n rs 5? len 1852 ' Der vorliegende (undatierte) Brief muß also, da Fontane bemerkt, das Buch sei „neuerdings- herausgekommen, 1852 oder 1853 geschrieben sein.
Zu 2. Dieser Brief könnte an Emil Kunstmann (1817-1894) gerichtet sein, der seit 1846 ln r e , r Königlichen Bibliothek in Berlin (Jetzt Deutsche Staatsbibliothek) beschäftigt und in den sechziger Jahren als Erster Sekretär der Bibliothek und zugleich als Kanzlist der Akademie der Wissenschaften tätig war. Diese Vermutung liegt nahe,
, a "" ere Briefe Fontanes an Kunstmann bekannt sind, in denen Fontane ebenfalls Bücher bittet (vgl. Paul Hoffmann und Franz Weinitz: Ungedruckte Briefe von neodor Fontane. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Jg. 36. Beilage, s. ll f.). Doch bleibt es eben eine Vermutung. Denn es ist auch möglich, Sn ,9 er Botaniker Georg August Pritzel (1815—1874) der Empfänger war, der seit 1851 als Kustos in der Königlichen Bibliothek und als Archivar ln der Akademie der Wissenschaften arbeitete. Fontane hatte Pritzel 1841 in Leipzig im sog. Herwegh- Klub kennengelernt.
Büdier von Anton Balthasar König „Historisch-merkwürdige Beiträge zur Kriegs- rMtn Au e des «roßen Churfürsten Friedrich Wilhelms in der Lebensbeschreibung uito Christophs von Sparr“ (Stendal 1793) und von Theodor von Mörner „Märkische rhi9 8 . s "P ,Jersten des siebenzehnten Jahrhunderts. Ernst Georg Sparr - 1666 . Otto s . s P arr - 1654“ (Berlin 1861) benötigte Fontane bei der Ausarbeitung seines „ s " Dle Mar k und märkische Kriegsobersten zur Zeit des Dreißigjährigen vnm? ' Der A ufsatz erschien im „Morgenblatt für gebildete Leser“, Jg. 56, Nr. 19-21 um 7., 14 , unt i 2 i. Mai 1862 und in erweiterter Fassung und dem Titel ..Märkische w. nten während des Dreißigjährigen Krieges“ in der „Vossischen Zeitung“,
„ ,‘r ua B s bellag e Nr. 51 und 52 vom 22. und 29. Dezember 1872. Fontane geht darin den brandenburgischen Generalfeldmarschall Otto Christoph Frhr. von ■ parr (1599 oder 1605 bis 1668) ein, der seit 1650 in brandenburgischen Diensten stand. n»Ü’rP nte r " K - Bibliothek“ ist die Königliche Bibliothek in Berlin zu verstehen. Font treimüt *«e“. eine Berliner Zeitschrift, kam von 1843 bis 1857 heraus.
Br=JÄ ne bestellte ferner einen Band der Urkundensammlung „Codex diplomaticus s [ p a ®hburgensLs“, herausgegeben von Adolph Friedrich Riedel (Berlin 1838—1869); erschien in vier Abteilungen mit verschiedenen Supplementen.
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