bedeutendsten Autor des deutschen Gesellschaftsromans des 19. Jahrhunderts wurde.
Dem Buch beigegeben sind außer Bildern und einer Auswahlbibliographie von Jolles’ Schriften zu Fontane die wertvolle, von ihr erarbeitete und in den 60er Jahren an verschiedenen Stellen gedruckte, jetzt vervollständigte bibliographische Übersicht über Fontanes Veröffentlichungen in Periodika 1839—1859/60. Sie wird jedem, der über Fontane arbeitet, unentbehrlich sein. Die Ausstattung des Buches zeigt sich seiner Bedeutung würdig.
Hugo Aust: Literatur des Realismus. 2. durchgesehene und ergänzte Auflage. — Stuttgart: J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung 1981 (Sammlung Metzler Bd. 157). Realismus und Gründerzeit. Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur 1848—1880. Mit einer Einführung in den Problemkreis und einer Quellenbibliographie hrsg v. Max Bücher, Werner Hahl, Georg Jäger und Reinhard Wittmann. Bd. 1—2. — Stuttgart: J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung 1981 2 (Epochen der deutschen Literatur. Materialienband) [Rez. Peter Wruck]
In den Fontane-Blättern ist die Anzeige zweier Arbeiten nachzuholen, die beide bereits vor einiger Zeit die zweite Auflage erreicht und an Bedeutung nichts verloren haben. Das eine Werk resümiert die programmatischen und kritischen Quellen, das andere die wissenschaftlichen Darstellungen, Beiträge und Auffassungen zur „Literatur des Realismus“ (und der Gründerzeit). Obwohl sie in der Behandlung völlig voneinander abweichen und sich im Umfang verhalten wie David und Goliath, haben sie mehr gemeinsam als die Epochenbezeichnung im Titel: Sie gehören seither zu den Grundlagen für die geschichtliche und theoretische Erforschung dieser literarischen Epoche. Beide Werke exzellieren in der Beherrschung und Darbietung der wahrlich vielschichtigen Stoffe, zu denen sie den Zugang ebnen.
Hugo Aust, dessen Ruf in der Fontane-Forschung keiner Hervorhebung bedarf, ist bescheiden, wenn er die zweite Auflage seines kleinen Buchs eine „durchgesehene und ergänzte“ nennt. Sie übersteigt die erste um 25 Seiten — ein Viertel des Bisherigen. Im selben Maße angewachsen ist das Begriffsverzeichnis, wie es jetzt treffender als das frühere „Sachregister“ heißt. Neben den Neuerscheinungen wurden auch ältere Titel nachgetragen. Geblieben ist der dreiteilige Aufbau. Auf die „Wissenschaft- liche(n) Hilfsmittel“ folgt als Hauptstück „Die Bestimmung des Begriffs Realismus“ in den einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen und in der Literaturwissenschaft; sie ist verbunden mit einer „Begriffsanalyse: Realismus und Wirklichkeitsbezug“ sowie einer Skizze der „literaturhistorischein) Epochenbildung“. Der abschließende dritte Teil ist der „Formenwelt im Realismus“ gewidmet.
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