Illustriertes Lamilienblatt. - B-grünvet Krnst Keil 1853 .
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(Forlsetzrucq.)
ILammenzeiche n.
Nonran von G. Mevrrev.
Alle Rechte Vorbehalten.
^*>ie Familien Falkenried und Wallmvden wareit seit langen Jahren befreundet. Als Gntsnachbarn verkehrten sie oft und viel miteinander, die Kinder wuchsen zusammen auf, und eine Menge von gemeinsamen Interessen knüpfte dies Freundschaftsband noch fester. Da aber beide nur mäßig begütert waren, so mußten die Söhne nach vollendeter Erziehung sich ihren Weg im Leben selbst bahnen, und das hatten der Major Hartmut von Falkenried und Herbert voll Wallmodelt denn auch gethan.
Sie waren Jugendgespielen gewesen und auch als Männer der alten Knabenfreundschaft treu geblieben. Einst hatten sie sich auch verwandtschaftlich nahe treten sollen, denn von seiten der Eltern wurde eine Verbindung geplant zwischen dem damaligenLieutenantFal- keuried und Regine Wallmoden. Das junge Paar schielt auch vollkommen einverstanden und alles auf dem besten Wege zu sein, als ein Ereigniß eintrat, das diesem Plane eilt jähes Ende machte.
Ein Vetter der Wallmoden- schen Familie, eilt unverbesserlicher Leichtsinn, der sich mit allerlei tollen Streichelt in der Heimath unmöglich gemacht hatte, war vor Jahren ilt die weite Welt gegangen und nach manchen Irrfahrten tlltd einem ziemlich abenteuerlichen Leben schließlich nach Rumänien verschlagen worden, wo er die Besitzungen eines reichen Bojaren verwaltete. Nach dessen Tode gelang es ihm, die Hand
der Witwe zu erringen und damit auch die Lebensstellung zurück- zugewinnen, die er einst leichtsinnig verscherzt hatte, und jetzt traf er nach mehr als zehnjähriger Abwesenheit mit seiner Gattin zu
einem längeren Besuche bei den Verwandten eilt.
Frau von Wallmvden stand schon in reiferem Alter und war längst verblüht, aber in ihrer Begleitung befand sich ihre Tochter erster Ehe, Zalika Rojanow, und die junge, kaum siebzehnjährige Slavin, mit dem Zauber ihrer fremdartigen Schönheit und dem Reiz ihres gluthvollen Temperamentes flammte wie ein Meteor auf an dem Horizonte dieser deutschen Landedelleute, deren Leben sich in so ruhigen, gemessenen Bahnen bewegte.
Sie nahm sich allerdings seltsam genug aus in diesem Kreise, über dessen Formelt und Rücksichten sie sich mit souveräner Gleichgültigkeit hinwegsetzte, und der sie an- staunte wie ein Wunder aus einer fremden Welt. Aber es gab doch auch manches ernste Kopfschütteln, manchen Tadel, der nur deshalb nicht laut ausgesprochen wurde, weil malt ilt bellt Mädchen nur einen flüchtigen Gast sah, der wohl ebenso schnell wieder verschwinden würde, als er aufgetaucht war.
Da kam Hartmut Falken - ried aus seiner Garnison auf das väterliche Gut und lernte im Hause der befreundeten Familie dienerten Verwandten kennen. Er sah Zalika, und damit nahte ihm das Ver- „ Zi „ gn, hnngniß seines Lebens. ^ Es
lbcrt, Hosphowgniph in Minichkn. war eine jener Leidenschaften.