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Paradiesvogel.
Roman von Paul Oskar Äöcker.
(2. Fortsetzung.)
sta erschrak über die wilde Leidenschaftlichkeit, mit der Theo sie überfiel. Es war so viel Furchtbares damals zwischen ihnen gesagt worden, als er ins Ausland fliehen mußte und sie ihn nicht begleiten wollte, daß sie auf einen solchen Sturm der verlangenden Zärtlichkeit gar nicht gefaßt gewesen war. Seine Küsse schlossen ihr den Mund, so daß sie ihm nicht wehren konnte, seine Arme preßten sie so fest gegen seiner: Körper, daß ihr der Atem verging.
Im Sträuben noch, in ihrem schreckhaften Zorn, kam es dann wie eine heiße Welle über sie, in der sie zu ertrinken drohte. Sie fühlte, wie ihre Lippen die trotzige Sprödigkeit verloren, wie sie sich ihm eine Sekunde lang in einem wonnigen Erschauern überließ. Und er fühlte es auch.
Aber unter einem kurzen jähen Aufschrei rettete sie sich.
Atemlos sprang sie Zur Tür und nahm die Klinke in dieHand. Sie fühlte ihre Kniee zittern. „Das wage nicht mehr, du!" sagte sie halblaut, fast heiser. „Das ist schlecht von dir! Weißt du das?"
Aug' in Aug' verharrten sie so eine Weile. Er konnte kein Wort Vorbringen. Ein Sturm mochte über ihn hin gehen. Es standen Schmerz und Begehren, Klage und Hoffen in seinen Zügen.
„Ich könnt' nicht anders," sagte er endlich. „Ich Hab' mich doch so nach dir gebangt."
„Was willst du?"
„Dich sehen, dich sprechen. So geht es nicht weiter." „Papa hilft dir. Aber du mußt mich in Ruhe lassen, ganz aus dem Spiel," erwiderte sie fest und bestimmt.
„Asta, ich Hab' 'in der Zeit viel ausgestanden, höllisch viel — auch deinetwegen, und nun bist du so zu mir?"
„Hast du's anders erwartet?"
„Wie ist dir's ergangen? Was hast du getrieben? Warum hast du bloß damals die Scheidung gewollt? Was Hab ich dir getan? Ich dachte noch, es spielte da was mit einem anderen. Einmal hieß es, du wolltest wieder heiraten.
Das war's also auch nicht. Warum hast du mich so miserabel behandelt? Warum? Papa ist an allem schuld, ganz gewiß an allem."
„Du solltest nicht so sprechen, wenn du ihn brauchst."
„Ich bin nicht berechnend genug. Das war ja immer mein Fehler. Komm doch her. War um gehst du nicht von der Tür weg? Hast du Angst?"
„Vordir?Zch bin mit vielen fertig geworden. Hab fertig werden müssen. So schwer's oftwar."
Ein Naturschwärmer Gemälde von Th. Hosemann.
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1906. Nr
6