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Nosenmontag.
Gemälde dorr H. Angermehe r.
Der kleine Luftkurort im Thüringer Wald war jetzt im Mai noch wenig von Touristen besucht. In dem schöngelegenen „Weißen Hirschen" hatte sich aber schon eine Reihe von Pensionären aus den besten Kreisen eingesunden. Es herrschte ein vornehmer Ton, der Sabinens Behaglichkeit sehr wohltätig beeinflußte. Asta fand es ein bißchen einförmig, weil sie Sabinens Kur wegen keine größeren Ausflüge unternehmen durften und somit von früh bis spät nichts anderes vor Augen bekamen als das malerische Schloß und den Buchberg, auf die man von der Hotelterrasse über die tiefgelegenen Wiesen den berühmten Ausblick hatte.
Wenigstens wurden bald ein paar Bekanntschaften angeknüpft, die etwas Abwechslung brachten. Die glänzende, pikante, weltsichere Baronin von Gamp fiel Fremden natürlich mehr auf als ihr stets um einige Grade einfacheres und z
zurückhaltenderes „Adoptivnichtchen", - wie sie Sabine scherzweise zu nennen pflegte. Man zeichnete die Damen vielfach aus. Bei jeder Wagenfahrt, die gemeinsam verabredet wurde, wurden sie bestürmt, mitzukommen.
Mit den Eisenbahngästen, die von Blankenburg her durch das malerische Schwarzatal heraufkamen, traf eines Tages Herr von Wyschnewski ein.
Als das Stubenmädchen seine Karte brachte, faßen beide Damen unterm rotgestreiften Sonnendach auf den: Balkon ihres gemeinsamen Schlafzimmers, mit der Musterung von Wäschevorlagen beschäftigt, die Asta für den neuen Haushalt bestellt hatte. Wahre Kunstwerke an Tisch- und Zierwüsche, an spitzenreicher Leib- und Bettwäsche hatte Asta, zumeist nach eigenen Angaben, in ersten Geschäften entwerfen lassen. Sie konnte sich für ein besonders schönes und kunstvolles Spitzen-