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indem sie heimlicherweise fremde Netze sich anzueignen suchen. Diese Seeräuber pflegen dann die Nummern und Abzeichen ihrer Boote mit Segeltuch zu verdecken, damit sie nicht erkannt werden. Bei solchen Anlässen kommt es manchmal zu ernsten Zusammenstößen, da die Bestohlenen alles dransetzen, um den Dieben ihren Raub abzujagen. Vor einigen Jahren war der französische Maler F. Tattegrain Zeuge eines solchen erbitterten Kampfes um die gestohlenen Netze und gab die spannende Szene in seinem stimmungsvollen Bild packend wieder.
AandwirtschaMche Ausstellung inSchöne öerg-Mertin. Unsere Bilder sind der 20.
Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft entnommenen unter dem Protektorat des Kronprinzen stehend, vom 14. bis zum 19. Juni in Schöneberg - Berlin stattfand und Zeugnis ablegte von der glänzenden Entwicklung, dem machtvollen Emporblühen der deutschen
Landwirtschaft. Bis in die sechziger Jahre des
vorigen Jahrhunderts in stillem Dahinträumen befangen, erfuhr die deutsche Landwirtschaft durch die
wunderbaren Entdeckungen und Erkenntnisse des großen Gelehrten Justus von Liebig eine völlige Umwälzung,
und zwanzig Jahre später war die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft gegründet, die alle Zweige der landwirtschaftlichen Wissenschaft und Technik mit großen Mitteln ausbaute. Heute steht sie an der Spitze aller landwirtschaftlichen Vereinigungen, mit einer Beamtenschar von 170 Angestellten, einem Pensionsfonds, einen: großen Vereinshaus in Berlin, gewaltigen Aufwendungen für Studienreisen und wissenschaftliche Arbeiten und alljährlich sich wiederholenden Ausstellungen, die an Bedeutung und Großartigkeit stetig wachsen. Der diesjährige Ausstellungspark umfaßte eine Fläche von 34 Hektar oder 132 Morgen, die aber fast zu klein war für die Fülle des Gebotenen, für die große Menge der ausgestellten Tiere und Geräte, Bauten und Maschinen. In zahlreichen Extrazügen sind im ganzen 676 Pferde, 1135 Rinder, 974 Schafe, 682 Schweine, 84 Ziegen, 253 verschiedene Fischsorten, 547 Geflügelarten und 123 Kaninchen herbeigeschafft und in den zahlreichen Bauten untergebracht worden. Besondere Begeisterung erregten unter den Zuschauern die Pferde, die von den prächtigen Ostpreußen bis zu den schweren Belgiern und Ardennern alle Zwischenarten der Reit- und
Zugtiere darstellten. Eine zweite Hauptgruppe umfaßte die Rinder, die Hoch- und Niederlandschläge in reicher Auswahl zeigte. Von der großen Tribüne aus sah auch der Kronprinz, wie unser Bild zeigt, der Vorführung der prächtigen Ausstellungstiere zu, wie er überhaupt allen Darbietungen ein reges Interesse entgegenbrachte. Die Ausstellung gab auch dem Laien in ihrer Übersichtlichkeit und vorzüglichen Einteilung und Reichhaltigkeit ein klares, hochinteressantes Bild von der Entwicklung und der Leistungsfähigkeit unserer deutschen Landwirtschaft.
Are Hlucksöirrger Ariedrichsgarde. (Zu der Abbildung auf der nächsten Seite.) In dem lieblich an der Flensburger Fvhrde gelegenen Städtchen Glücksburg mit seinem altertümlichen, von Weller: umspülten Schloß ward vor einigen Tagen eine Art Familienfest in der Bevölkerung gefeiert: das fünfzigjährige Jubiläum des Rentiers P. N.
Lassen als aktives Mitglied der Glücksburger Friedrichsgarde. Es war in der Tat ein Familienfest, au den: groß und klein, arm und gering den herzlichsten Anteil nahm, :st doch die Glücksburger Friedrichsgarde, die laut alten, im Archiv aufbewahrten Papieren einst von der regierenden Herzogin von Braunschweig-Lüneburg-
Bevern „zur Verteidigung des Fleckens und des Schlosses Glücksburg bei etwaigen feindlichen Überfällen" gegründet wurde und im Jahre 1901 ihr hundertjähriges Bestehenfeierte, eine allen Glücksbur- geu: geheiligte
Institution. Und fünfzig Jahre lang Mitglied, sünfzehnmal sogar „König" dieser Truppe sein, ist keine Kleinigkeit. Der Jubilar nimmt's, was Treffsicherheit anbelangt, noch mit den jungen Schlitzen auf, und nie hat
^ ^ ^ er in all den
Das Emgangswr, langen Jahren
ein Festessen oder ein Scheibenschießen der Schützengarde versäumt. Interessant sind die aus dem Jahr 1803 stammenden Schießlisten der jetzt unter den: Protektorat ihres Ehrenchefs, des Herzogs Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein-Glücksburg stehenden Friedrichsgarde.
Are Lamsenjochhütte im Karwendetgeöirge. (Zu der Abbildung auf der nächsten Seite.) Am 16. und 17. Juni feierte die Seltion Oberland (München) des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins hoch oben in den Bergen ein Fest, das ebenso von den erfolgreichen alpinen Bestrebungen, wie von dem fröhlichen Gedeihen der Sektion Zeugnis ablegt. Sie weihte das von ihr umnittelbar vor der Riesenmauer der Lamsenspitze in 2003 Metern Höhe erbaute Unterkunftshaus
Der Krön Prinz auf der Tribüne.
Preisgekrönte Schafe. Preisgekrönte Rinder.
Von der 20. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft zu Berlin.
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