Heft 
(1906) 46
Seite
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von Guayana; er berichtete dem König von einer dort entdeckten Gold- mine, und Jakob, der sich in Geldverlegenheiten befand, gab seine Ein­willigung zu einer neuen Expedition. Raleigh, der sich ein Fünftel der erbeuteten Schätze ausbat, stach als Oberbefehlshaber des aus vierzehn Segeln bestehenden, mit Abenteurern bemannten Ge­schwaders in See; doch schwer- erkranlt blieb er auf seinen:

Admiralschisf vor der Mündung des Orinoko liegen; die den Strom hinauffahrenden Schiffe kehrten unterdessen erfolglos zurück. Es kam zu einem Kampf mit den Spaniern; die spanische Regierung verlangte Genugtuung für den Friedens­bruch. Der König opferte ihr seinen Admiral. Raleigh wurde vor einen Kriegsrat gerufen, der das früher gegen ihn ausgesprochene Todes­urteil erneuerte. Er wurde 1618 hingerichtet.

Hdmimd Karönrger -s.

(Mit der nebenstehenden Ab­bildung.) Ein fröhlicher und doch ein ernster Künstler ist mit Edmund Harburger am 5. No­vember in München aus dem Leben geschieden. Am 4. April dieses Jahres feierte er seinen 60. Ge­burtstag, und die Ehrungen, die ihm von allen Seiten dabei zuteil wurden, zeigten deutlich den künst­lerischen Ehrenplatz, den Harburger sich erworben hatte. In Eichstätt in Mittelfranken geboren, widmete er sich ursprünglich dem Baufach, und erst später erfüllte sich sein Herzenswunsch, Maler zu werden.

An der Münchner Akademie und unter Anleitung Lindenschmitts in der Jsarstadt ging er seinen künstlerischen Werdegang, der ihn bald unter die Beste:: seines Berufs führte. Die meisten seiner Trosse entnahm Har­burger dem ober- und niederbayrischen Wirtshausleben, dem dortiger: Bauernleben und dem Treiben der Münchner Bevölkerung; wir nennen

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Von seinen Bildern:Der Dorfbarbier",Bauernprügelei",Spieß­bürger beim Bierkrug",Der Stadtherr",Die Weinprobe". Die besten Museen besitzen Schöpfungen des liebenswürdigen Meisters. Was aber

Harburgers Namen in alle Schich­ten der Bevölkerung trug, und was unendlich viele fortan schmerzlich vermissen werden, das war seine Mitarbeiterschaft als Zeichner an denMünchner Fliegenden Blät­tern". Was er uns hier in seinen köstlich komischen Gestalten gab, war vollendet, seine Kleinkunst war ein Stück großer Kunst. Der Tote schenkte uns immer wieder das Gesündeste in: Leben, ein herzliches Lachen, und die unzähligen Freunde dieser Gesundheit werden ihn darum nicht vergessen.

Militärisches Begräbnis in Jeutsch-Südwestafrika. (Zu der

untenstehenden Abbildung.) Die Polizeistation Namansdrist unseres südwestafrikanischen Schutzgebietes ist anläßlich der Reise des Obersten voll Deimling viel genannt und auch n: photographischen Auf­nahmen wiedergegeben worden. Auch unser heutiges Bildchen führt dorthin und zeigt ein Schauspiel trauriger Art: das militärische Begräbnis stiller Helden, die einer Hererokugel oder dem mörderisch würgenden Typhus zum Opfer gefallen sind. Ernst ragen die Kreuze aus steinigem Boden auf, und ernst sind die Worte, die den: Andenken der Toten geweiht werden. Ein kurzes Gebet, der Gleichklang militärischer Schritte, und die Einsamkeit umfängt wieder den stillen Ort, in den so edler Samen gesenkt worden ist.

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Edmund Marburg er s-

Km Denkmal für Wafael Donner in Wien.

(Zll der Abbildung auf der umstehenden Seite.) Inmitten eines kleinen Haines immergrüner Sträucher erhebt sich an der Ecke des verlängerten Schwarzenbergplatzes in Wien das am 30. Oktober enthüllte Denkmal

Militärisches Begräbnis in Namansdrist in Deutsch-Südwestafrika.

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