-Toni. - s?Z
setzte sie hinzu, „als sie mich erbleichen sah, die Leute sprechen oft viel- Etwas Gewisses weiß man nicht . . . ."
„Und ihre Tochter Toni?" ...
„Ja, natürlich, die war mit der Mutter!"
„Von wem", fragte ich, und die Worte wollten kaum hervor, „von wem haben Sie die Schreckensnachricht zuerst gehört?"
Die Frau dachte eine Weile nach. „Ja, von wem haben wir das zuerst gehört? Es haben zu gleicher Zeit viele Leute davon gesprochen. . Ja, jetzt weiß ich's. Der Herr Caplan hat einen Brief erhalten, da hat es drin gestanden".
Ich eilte zum Caplan, weitere Erkundigungen einzuziehen, es war ein finsterer, mürrischer, junger Mann.
Er besann sich eine Weile, dann sagte er:
„Es ist wie Sie sagen. Ich habe vor etwa fünf Wochen einen beschwerten Brief erhalten folgenden Inhalts: Ich bestimme die inliegende
Summe — es waren fünf Gulden — zu Seelenmessen für die bei der Ueberfahrt nach Amerika verunglückte Frau Erhardt und Tochter" . . . .
„Besitzen Sie den Brief noch, Hochwürden?" fragte ich.
„Schwerlich. Es war aber sonst nichts darin. Unterschrieben war er: Ein Freund der Familie. Die Seelenmessen sind gelesen worden.
Sonst weiß ich nichts von der Sache".
Ich mußte gehen.
Ahnungen, Ahnungen, geheimnißvolle Wehklagen der Seele, ihr hattet mich oft heimgesucht und auf Schlimmes vorbereitet! Das Schlimmste hattet ihr mir doch nicht verkündigt. ...
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Noch heute weiß ich nicht zu sagen, wie ich von Kranberg zurückkam. Ich befand mich wie in einem schweren dumpfen Traume, der kein Denken aufkommen ließ. Untergegangen unter Schrecken! Todt in der Blüthe der Jahre! Die Phantasie konnte sich das Entsetzlichste ausmalen und nichts war da, was der Annahme widersprach. Ich irrte tagelang umher, in mir die Frage: Bin ich schuld an ihrer Reise, somit an ihrem Untergang?
Zu beantworten war sie nicht. Dabei mußte ich Toni noch zürnen, daß sie hatte sortziehen können, ohne mir nur ein Wort des Abschieds zu sagen.
Eher als man mich erwartete, war ich wieder zu Hause. Meine Stimmung war wohl noch düsterer als vorher. Vom Schatten Tonis verfolgt, suchte ich Ruhe und fand sie nicht.
So vergingen Monate. Ich fand mich allmählich wieder aus den Tummelplätzen der Menschen ein, aber nie, ohne daß ich mir später Vorwürfe darüber gemacht hätte. Oberflächlicher, rief ich mir dann zu, Du faßtest eine Neigung, Du liebtest. Der Gegenstand Deiner Leidenschaft wurde Dir