eitage zu Io. 33. 1878.
Aus der Zeit — für die Zeit.
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Frau Präsidentin Bürgerin Hahn nnd Frau Stägcmann in einer sozialdemokratischen Frauen- und
Mädcheuversammlung zu Berlin.
Nach dem Leben.
Man hält im allgemeinen diejenigen Frauen für die besten, von denen man an: wenigsten hört. Wenn es hieße: von denen man am wenigsten erführt, so würden die beiden Damen, deren Konterfei unser Zeichner im Sturm und Drang bewegter Versammlungen und in der fluchenden Strömung des letzten sozialdemokratischen Massenleichenbcgängnisses fixirt hat, unstreitig zu den allerbesten ihres Geschlechts gehören. Denn es ist uns absolut unmöglich gewesen, etwas anderes über die Lebensverhältnisse und äußeren Umstände dieser beiden Damen zu erfahren, als was unser Berichterstatter in den bekannten tuinultuosen Frauen- und Müdchenversammlungen selbst gehört und gesehen hat. Wir müssen uns also damit begnügen, ihre Bilder als lebendige Illustration zu den Zeitungsberichten zu geben, die man mit Verwunderung überall gelesen haben wird. —
Das also sind „meine Damen", wie Herr Most sie anredet, wenn ihm nicht aus alter Gewohnheit ein „meine Herren" entschlüpft, — daS also sind die Damen, welche die wüthenden Philippiken gegen die Kirche und die „Pfaffen" zu halten pflegen, Philippiken, deren grob zugehauene aber urwüchsige Beredsamkeit aus den wüstesten Beschuldigungen gegen die „Schwarzröcke" besteht, die man sich vom Leibe halten müsse, denen man schön heimge
leuchtet habe bei dieser und jener Gelegenheit, denen man die Thür zeigen werde, wenn sie sich blicken lassen sollten. Schließlich gipfelt die in Erregung und Rührung erstickende Rede, deren wechselnden Tempos eine gleichgestimmte Zuhörerschaft athemlos folgt, in der Aufforderung zum Austritt aus der Landeskirche.
Der größeren Welt sind beide Damen lediglich in ihrer Eigenschaft nlsNed- nerinnen und Leiterinnen bewegter Fraucnversammlungen bekannt, ihre Verdienste als etwaige Gattinnen, Hausfrauen und Mütter müssen wir voraussetzen. Gehört haben wir nur, daß Bürgerin Hahn, früher Präsidentin eines aufgelösten sozialdemokratischen Frauenvereins, die Gemahlin eines Maurers sein soll. Nach ihrem Auftreten scheint sie nicht zu den eigentlichen Arbeiterkreisen zu gehören, von viel Energie und einiger Intelligenz zu sein. Auf den Beruf der Frau Stägemann, ebenfalls eine kräftige und unverblümte Rednerin, wagen wir nur unbestimmt aus der Wahrnehmung zu schließen, daß sie Zuschriften gelegentlich des letzten Massenleichenbegängnisses in ein Geschäftslokal unter der Erde erbat. Ob es das ihrige ist, wissen wir nicht.
Wir bitten unsere Leser, sich mit diesen dürftigen Notizen zu begnügen und gleich uns das Hauprgewicht auf die bildliche Vorführung zu legen.