Heft 
(1898) 09
Seite
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werden die Fuhren abgeladen. Diese Mühlen sind mit ihrer schönen Architektur und den brausenden Wassern, die über ihre Räder stürzen, ein großer Schmuck der Gegend. In Menge lagern die Blöcke vor den Thüren und längs der Flußufer, zwischen ihnen die zersägten Platten, s die für die Poliermaschine bereit sind.

^ Interessant ist es, daß hier tiberall neben der vervollkommneten Technik die primitive

; Industrie, aus der jeue hervorging, fortdauert. Neben den Sügemühlen arbeitet die

s ursprüngliche Haudsäge ruhig weiter, deun die Feinheit ihrer Arbeit wird von der Maschine

nicht erreicht; man kann sie überall im Freien in Thätigkeit sehen. Die Marmorsäge hat keine Zähne, sie ist in einen schweren Rahmen eingespannt und hängt in Stricken; die Sägewirknng entsteht durch den Druck des Eisens mit Hilfe von eingespültem Sand.

Nach dem gleichen System, aber ins Große arbeitet die Sägemaschine. In einen Rahmen, deren ein Mühlrad viele gleichzeitig treibt, sind wohl dreißig Sägen in verschiedenem Abstand voneinander eingespanut, so daß ein Block in ebensoviele Platten von verschiedener Dicke zerlegt werden kann.

Ist die Platte zersägt, so kommt sie zur Politur, und auch hier konkurrieren Menschen­hände und Maschinen. Bei der Handpolierung muß etwas feuchter Flußsand mit einem Stück Blei unablässig ans der Platte hinundhergerieben werden, wozu bei einer Platte von mäßigem Umfang mehrere Männer erforderlich sind. Die Poliermaschine hingegen läßt in einfacher, aber höchst sinnreicher Weise eine Platte durch die andre mittels Sand abschleifen, indem sie die oben liegende in rotierende Bewegung versetzt.