406
Weöer Land und Meer.
M 25
Der MusikschUtten.
^ "»4. ^
7IWM
Jeden Winter wird nämlich eine größere Schlittenpartie von St. Ulrich, dem Hanptorte des Grödner Thales, nach Plan, am Ende des letzteren, veranstaltet. Diesmal nnn rvnrde das ganze Fest im Rahmen einer alten Hochzeitsfeierlichkeit gehalten, und — alles war echt. Das waren keine Maskenkostüme, sondern die alten, echten Gewänder der Großeltern und Eltern, das war ursprüngliche, ans sich selbst hervorqnellende Lebenskraft. Die Menschen, die Pferde, die Schlitten, alles paßte zusammen, und über die herrliche Landschaft spannte sich ein tief dunkelblauer Himmel, die Sonnenstrahlen funkelten über die farbenprächtigen Kostüme;
heitere Gesichter überall; die Klänge der Musik vermischten sich mit fröhlichein Lachen. Immer mehr Schlitten sammelten sich auf dem Kirchplatz, und Punkt zwölf Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Voran der Bannerträger, dann folgten die Schlitten: Schützengilde, Hochwürden und Lehrer, Kranzlpaar, Brautpaar, Brautführer, Brautmutter, Gevattersleute, Nachbarn, Großeltern, Musikschlitten und Hochzeitsgäste, im ganzen 32 Schlitten. In Sta. Christina wurde kurze Frühstücksrast gehalten, dann ging es weiter nach Santa Maria in Wolkenstein, und nachdem der Kirche ein Besuch abgestattet war, eilten die Schlitten gegen Plan, woselbst ein frugales Mahl bereit stand und munterer
Humor die Unterhaltung würzte. Der Rückweg nach St. Ulrich wurde in rascher Fahrt zurückgelegt, und das schöne Fest fand seinen Abschluß in einem opulenten Abendessen, dem sich ein Tanz anschloß. Andern Tages wanderten die schönen Gewänder wieder in die Truhen und Schränke, in denen sie verwahrt bleiben, bis sie zu ähnlicher Gelegenheit aufs neue hervor geholt werden.
Zchnüdabüpf'l.
Und a Ueller dazui Und halt allw'l was drin'.
Und a Weiberl, a g'flinks,
Nahm' i ah grad noh mit,
No und — brnmma därft's nitl
Lin Bacherl, dein Brückl Is d' Schmiden hinbei,
Fa grad in der Mitt',
Mit Augen, so leuchterd wia das, was er schmied't.
Ni 'n aug'schmierten G'sicht Siach ih 'n stehn durch d' Thür,
A Rauschen, a Schwall,
Und a Stoa' aus der Straß', wia leicht stolperst amal!
Ja, ma stolpert gar leicht,
Und ost fallt ma' noh draus,
..
»M
»'> 4 »Fl'.'..'