Anmerkungen schreiben, daß im Band III/l „erstmals alle von Fontane verfaßten Sitzungsprotokolle und Jahresberichte des Tunnel über der Spree vollständig vorgelegt" werden (Bd. III/2, S. 85/86), scheint das vom 12. Mai, auf das sich Kugler wohl bezieht, verlorengegangen. Fontane erwähnte dieses Datum im „Generalbericht über das 23 te Tunneljahr 1849/50" (Berlin, 3. Dezember 1850): „Wir haben im Laufe des letzten Jahres nur 36 Sitzungen gehabt, da am 12 ten Mai beschlossen wurde, zu rechter Wiederbelebung unserer Kräfte und unsres Interesses Sommerferien, eintreten zu lassen." Theodor Fontane: Autobiographische Schriften. Herausgegeben von Gotthard Erler, Peter Goldammer und Joachim Krueger. Berlin und Weimar 1982. Bd. III/l, S. 222. Der denkbare Grund (über den konkreten Fall hinaus), der den Brief und die Spannungen verursachte, läßt sich indes auch aus Fontanes Protokoll vom 5. Mai 1850 (Th. Fontane: Autobiographische Schriften. Bd. III/l, S. 204—208) rekonstruieren, in dem es ebenfalls um die Auffassung und literarische Behandlung des Poeten/ Dichters geht.
animus injuriandi — Absicht zu beleidigen (lat.)
mein Stück — Von Kugler kamen laut Jahresprotokoll folgende Texte 1850 zur Verlesung: „Die tatarische Gesandschaft", „Jacobaea" und zwei Akte seines „Pertinax".
pro domo — in eigener Sache (lat.)
Nr. 2 Brief vom 21. März 1853
Wangeline — „Wangeline von Burgsdorf oder Die weiße Frau". Gedicht Fontanes, das Bernhard von Lepel am 20. März 1853 im Tunnel für den erkrankten Verfasser vorlas. Als Konkurrenz-Ballade errang es am selben Tag nur den zweiten Platz. Den vollständigen Text der 1. Fassung mit den Änderungsvorschlägen von Lepel und Fontane veröffentlichte Friedrich Fontane in den „Veröffentlichungen des Historischen Vereins der Grafschaft Ruppin" Nr. 4 (=Festschrift zur 75. Wiederkehr des Gründungstages. Neuruppin 1930. S. 6 ff). Wiederabdruck in: Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. XX (Balladen und Gedichte, Herausgegeben von Edgar Groft und Kurt Schreinert.) München 1962. S. 469—472.
Metastasio — Karl Bormann.
Claudius — George Hesekiel.
Kurfürstin — Kurfürstin Dorothea (1636—1689); seit 1668 2. Frau des Großen Kurfürsten von Brandenburg Friedrich Wilhelm und mithin Stiefmutter des Kurprinzen Friedrich (seit 1701 König Friedrich I. von Preußen).
bei historischer Darstellung jener Verhältnisse — Kugler spielt auf seine Mitarbeit an, die er für Eduard Heineis: Geschichte des Preußischen Staates und Volkes, für alle Stände bearbeitet. Fortgesetzt von F. Kugler. Vierter und Fünfter Band. Berlin 1844. Verlag von Duncker und Humblot. geleistet hatte. Im Vorwort zum Ersten Theil des 4. Bandes, der den besagten Zeitraum beschreibt, hatte Kugler vermerkt :„ ... ich möchte meine Thätigkeit bei der Bearbeitung des vorliegenden Stoffes mit der des Dichters vergleichen, wäre dieser Vergleich nicht zweideutig, als man gewöhnlich annimmt, daß die dem Geschichtsschreiber verpönte freie Production der Einbildungskraft ein Hauptelement der dichterischen Thätigkeit ausmache." S. IV. „Die Geschichte dieses Staates (Preußen — R. B.) geht zugleich, . ... mit der Entwicklung des geistigen Bewußtseins im neueren Zeitalter Hand in Hand. Die große Mission, welche Preußen zu Theil ward, und die hohe Weise, in welcher die Lenker des Staates sich dabei betheiligt, mußten mir stets als der eigentliche Lebenspunkt meiner Arbeit vorschweben ..." S. IV.
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