bar an des Königs Majestät zu richtenden Gesuche ist die Sache, wie namentlich auch meine Stellung zu ihr, ohne allen Zweifel nicht geeignet: sollte sie sich aber überhaupt eignen, zur Kenntniß Sr. Majestät gebracht zu werden, sollten Sie des stillen Dankes unsrer armen Poesie, des aufrichtigsten von dem Unterzeichneten gewiß sein können. Ich wage somit, Alles, was hierin etwa geschehen könnte, Ihrem geneigten Ermessen anheimzustellen.
P.S. Da sich Gedrucktes besser liest als Geschriebenes, so erlaube ich mir, den Anlagen noch als Nr. 6) ein gedrucktes Heft „Balladen und Romanzen" beizufügen, in welchem sich S. 6 ff. Fontane's „Tag von Hemmingstedt" (der außerdem in dem geschriebenen Gedichtheft enthalten ist) befindet. Jene Balladen und Romanzen waren, von verschiedenen Verfassern, für eine im „Tunnel" ausgeschriebene Concurrenz gedichtet; Fontane erhielt mit seiner Arbeit (die auf mich immer den Eindruck einer meisterlich energischen Frieszeichnung macht) den Preis. — Ich darf auch wohl um gütige Rückgabe dieses Heftes bitten.
Mit vollkommenster Hochachtung habe ich die Ehre mich zu unterzeichnen als
Berlin, d. 4 ten Juni 1853
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster
F. Kugler Friedrichstr. 242
An den Königlichen Geheimen Cabinetsrath Ritter pp.
Herrn Illaire Hochwohlgeboren.
3. Franz Kugler an Emil Illaire, 10. Juni 1853 Ew. Hochwohlgeboren
erlaube ich mir im Verfolg meines Schreibens vom 4 t en d . M., welches eine Dar legung der Verhältnisse des Dichters Theodor Fontane hierselbst enthielt, noch die ergebenste Mittheilung zu machen, daß eine kürzlich stattgehabte gründlichere ärztliche Untersuchung sein Leiden als ein örtliches Lungenübel herausgestellt hat, daß man, da dasselbe noch erst im Beginn begriffen ist, zwar die Hoffnung der Heilung ausgesprochen, aber auch die Bedingung entschiedenster Pflege und Schonung gestellt hat. Einstweilen hat er, zur Durchführung einer thunlichst besten Kur, in Bethanien (wo er, wie ich mir bereits zu bemerken erlaubt, sich durch frühere Dienstleistungen lebhaft empfohlen hatte) Aufnahme gefunden und zu diesem Behuf von seiner Stellung bei der Zeitung bis zum 6 ten Juli einen Urlaub erhalten. Vielleicht dürfte diese Lage der Dinge, die, so günstig
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