Heft 
(1989) 48
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mit England durch Ihre Hände gehen zu sehn. Was die Bogenzahl angeht, so werden Halbband III und IV schwerlich viel kürzer werden als Halbband I und II.

Wie immer, sehr geehrter Herr Marquardt, Ihr ganz ergebenster Th. Fontane

Nr. 29 An Otto Marquardt

Berlin den 13. Septemb. 1873 Potsdamer Str. 134 c.

Sehr geehrter Herr Marquardt.

Sie werden diese Zeilen zwar wohl erst Montag früh erhalten, ich will aber doch diese Woche, der ich möglicherweise 250 Rtr. verdanke, dadurch ehren und aus­zeichnen, daß ich noch an einem ihr angehörigen Tage meine Freude über den vorläufigen Abschluß dieser Angelegenheit ausspreche. Herr von Decker wird seinen Bismarck nicht dementieren und Lieutenant Congdon, wenn er die Sache überhaupt ernsthaft will, wird nicht so töricht sein, wegen einer Bagatellsumme namentlich vom englischen Standpunkt aus angesehn zurückzuziehn.

Ich bin mit diesen 1500 Mark sehr einverstanden, wiewohl ich es eigentlich furchtbar wenig finde, wobei ich auf den Punkt, daß wir über 80 Bogen wohl ziemlich erheblich hinauswachsen werden, gar kein Gewicht lege. Soll das Buch einiger englischer Militärs wegen übersetzt werden, so ist das ganze Unternehmen ein Unsinn. Soll es, wie ich in der heut erhaltenen sehr guten kleinen Kritik hervorgehoben finde, einVolksbuch im besten Sinne" werden, so ist 5 Rtr. pro Bogen so gut wie nichts.

Dies ist mein Sentiment. Andrerseits möcht ich um alles in der Welt das Zustande­kommen dieser Übersetzung nicht durch eine Hochforderung gefährdet sehn, und so stimme ich Ihnen denn aus diesem Grunde von vollem Herzen bei. Partiell auch aus dem Grunde, weil ich es hasse, wenn einem eine gebratene Taube ins Maul fliegt, beim Schicksal auch noch auf Kompott zu bestehn.

Sehr geehrter Herr Marquardt, wie immer Ihr ganz ergebenster Th. Fontane.

Nr. 30 An Rudolf von Decker

Berlin 11. März 76 Potsdamer Str. 134 c.

Hochgeehrter Herr von Decker.

Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für Ihre Glückwünsche, zugleich den Ausdruck aufrichtigen Bedauerns darüber, daß auch dieser Winter wieder Ihnen Krankheit und Schmerzenslager brachte. Sobald ich mich etwas eingearbeitet habe, sprech ich bei Ihnen vor und finde Sie hoffentlich in voller Rekonvaleszenz. Die Sommerhälfte ist ja die gute Hälfte des Jahres.

Was unser Kriegsbuch angeht, so liegt es nur noch an den Karten. Feuerwerks- lieutnant Müller hat die Herstellung der Zeichnungen bis Ende Mai oder Juni zugesagt, so daß die letzten Stöcke schwerlich vor Ende Juli fertig sein werden.

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