— Kurt Klinger, Anm. 1; Gotthard Böhm: Dramatik in Österreich seit 1945. In: Ebda., S. 292—503, S. 432 f.; Linde Lang in: Ebda, S. 655 f.;
— Traude Maria Seidelmann: Die Linzer Puppenspiele Franz Pühringers. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz (Linz) (1981), S. 149—178, bes. S. 178; dies.: Daten [zu den „Linzer Puppenspielen"].
Für wertvolle Hinweise zur Biographie Franz Pühringers sowie für die großzügige Überlassung von Rezeptionszeugnissen bin ich Frau Traude Maria Püh- ringer-Seidelmann, Linz, zu Dank verpflichtet. Ohne ihre Hilfe hätte der Beitrag nicht in dieser Form erscheinen können.
Hans Ester, Nijmegen
Zur Bedeutung Karl Büchsels für das erzählerische Werk Theodor Fontanes
Theodor Fontanes Haltung zur Religion und zu den amtlichen Vertretern der Religion kann nicht allein aus Briefäußerungen und Tagebuchnotizen erschlossen werden, sondern nur, wenn man auch die Charakteristik, die Handlungen, bzw. die weltanschaulichen Positionen und Entscheidungen seiner literarischen Figuren einbezieht. Aus diesen Gedanken heraus müssen wir der Position Rainer Bachmanns kritisch gegenüberstehen. In seinem Buch Theodor Fontane und die deutschen Naturalisten wertet Bachmann sowohl Fontanes Haltung gegenüber der Religion und dem Inhalt des Glaubens als auch gegenüber den Vertretern der institutionalisierten Religion. Zum erstgenannten Aspekt schreibt Bachmann: „Die religiöse Haltung Fontanes, seine Einstellung zum kirchlichen Leben und der allgemeinen Religiosität seiner Zeit stimmen mit den Anschauungen der Naturalisten insofern überein, als sie eine Loslösung von dem absoluten Geltungsanspruch der Dogmen erstreben, statt dessen die freie Gewissensentscheidung fordern und eine scharfe Kritik am Bestehenden üben. Die individuelle Eigenständigkeit Fontanes in Glaubensfragen geht aus seiner Polemik gegen den Katholizismus hervor." (Bachmann 1968: 70/71) Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen kommt Bachmann auf das Thema Fontane und die Kirche zu sprechen: „Trotz der Achtung vor dem geistigen Grundprinzip des Protestantismus fühlt sich Fontane zu einer Kritik an der zeitgenössischen Form und kirchlichen Institution gezwungen." (Bachmann 1968: 71) Damit ist Bachmann den Funktionären der Kirche nähergekommen. Zu Fontanes Urteil über die berufsmäßigen Vertreter der Kirche heißt es: „Neben dieser Kritik an einer organisierten Bekämpfung der Säkularisierung und Liberalisierung des religiösen Bereiches, ist Fontanes Ablehnung der zeitgenössischen kirchlichen Institutionen und ihrer Vertreter durch die Phrasenhaftigkeit und Unwahrheit letzterer bedingt." Bachmann 1968: 73) Nach Ansicht Bachmanns habe Fontane in der christlichsozialen Bewegung Stoeckers eine Ausnahme von der sonst „negativen Regel" gesehen. Diese Ausnahme falle aber kaum ins Gewicht: „Er [Fontane] findet im Versagen der Pastoren die Bestätigung seiner Überzeugung, daß die bestehende Form des Christentums, und des preußischen Protestantismus im besonderen, jeden Wert eingebüßt hat." (Bachmann 1968: 73) Dies hat nach Ansicht Bachmanns zur Konsequenz, daß Fontane der Kirche jede Möglichkeit, in der Zukunft
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