,
lichkeit — in sehr unterschiedlichem Maße. Der Kaufmann Lesser schrieb für Zeitschriften, der Apotheker Fontane politisierte und dichtete, der Kunsthistoriker Kugler engagierte sich als Jahrbuchherausgeber und Kunstreformer, und Karl Bormann verband schulpädagogische Ambitionen mit literarischer Praxis. Nur so gesehen, läßt sich unterschreiben, was Hugo von Blomberg <Maler Müller )> am 6. Dezember 1863 ins Protokoll notierte: „Der Tunnel ist bekanntlich, seinem Wappen entsprechend, der Rasirspiegel, in dem die Deutsche Literatur ihre Reize wie ihre Leberflecken /.../ en miniature beschaut." 114
Anmerkungen:
1 Der vorliegende Aufsatz ist die erweiterte Fassung des Referates für den 2. Fon- tane-Tag am 18.1.1990. Anregungen, die sich aus den Gesprächen und Diskussionen ergaben, sind in die Überarbeitung eingegangen. Besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Peter Wruck und der Arbeitsgruppe aus Bochum unter der Leitung von Herrn Dr. Wulf Wülfing.
2 Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. In: Autobiographische Schriften. Hrsg. v. Gotthard Erler, Peter Goldammer u. Joachim Krueger. Bd. 2, Bearbeiter Peter Goldammer. Berlin und Weimar 1982. S. 159.
3 Joachim Krueger: Verein der biederen Mittelmäßigkeit. In: Neue Deutsche Literatur. Monatsschrift für schöne Literatur und Kritik. 9. Jg. (1961), S. 145—148.
4 Thomas Nipperdey: Verein als soziale Struktur in Deutschland im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Eine Fallstudie zur Modernisierung. In: Th. N.: Gesellschaft, Kultur, Theorie. Gesammelte Aufsätze zur neueren Geschichte. Göttingen 1976. S. 175.
5 Ebenda S. 176.
6 In einer 1984 veröffentlichten Studie schrieb Klaus Tenfelde: „Im Vergleich mit dem Verein zu Erwerbzwecken, den frühen land- und industriewirtschaftlichen Vereinen und Interessengruppierungen oder den konfessionellen Vereinen entziehen sich die Geselligkeitsvereine vielfach einer statistischen Erfassung." K. T.: Die Entfaltung des Vereinswesens während der industriellen Revolution in Deutschland (1850—1873). In: Otto Dann (Hrsg.): Vereinswesen und bürgerliche Gesellschaft in Deutschland. München 1984. S. 65. (= Historische Zeitschrift. Beiheft 9. Neue Folge).
7 Friedhelm Kröll, Stephan Bartjes, Rudi Wiengarn: Vereine. Geschichte, Politik, Kultur. Frankfurt a. Main 1982. S. 11.
8 Ebenda S. 12.
9 Gerhard Wurzbacher: Die öffentliche freie Vereinigung als Faktor sozialkulturellen Wandels. In: Walter Rüegg, Otto Neuloh (Hrsg.): Zur sozialen Theorie und Analyse des 19. Jahrhunderts. S. 103—122.
10 „Allem Anschein nach hatte die Vereinstätigkeit Einfluß auf den sozialen Rang, den der Bürger im öffentlichen Leben einnahm. Die Vermutung liegt nahe, daß die Schicht des Bürgertums, die später in Selbstverwaltung und Politik eine Rolle gespielt hat, die Fähigkeit dazu in aktiver Tätigkeit in Vereinen, /.../, ausgebildet hat." Th. Nipperdey: Verein als soziale Struktur. S. 189.
39