es, das sei vorweggenommen, letztendlich nicht bestand. Der Hergang war fol
Tee getrunken hatte, wurde im ersten Teil des Abends das Programm aufge- führt, auf das der Verein seit fünf Monaten hingearbeitet hatte. Es bestand
das gemeinsame Mahl, der sogenannte Tafeltunnel an, aber kurz nach Mitternacht ging man schon auseinander. Im folgenden Jahr begann sich nicht ohne Zutun des Tunnel-Sekretärs Fontane das Blatt zu wenden, und 1852 konnte glanzvoll ein Jubiläum begangen werden, das von einer literarischen Vereinigung nur ausnahmsweise erreicht wird. Schon nachmittags fanden sich „49 TunTee getrunken hatte, wurde im ersten Teil des Abends das Programm aufge- führt, auf das der Ver ei n seit fünf Monaten hingearbeitet hatte. Es bestand Gesellschaft Urania 120 Teilnehmer den großen Tag. Die letzten trennten sich erst sechs Uhr morgens, nachdem sie ein ausgedehntes Programm hinter sich gebracht hatten: Jahresbericht und Festrede, die Beurteilung der vorgelegten poetischen Beiträge, eine selbstironische Ordensverleihung, ein kleines Festspiel und ein großes Festessen. Entsprechend sind die elegischen Betrachtungen, die der Berichterstatter 1850 anstellte, 1852 den überschwenglichen gewichen.
Als regelmäßig wiederkehrende Höhepunkte des Vereinslebens bilden die Stiftungsfeste einen beachtlichen Bestandteil der Vereinsgeschichte, deren Chronik bei dieser Gelegenheit jedesmal ein Stück fortgeschrieben wurde. Der Sekretär, so bestimmten es die Statuten, mußte nämlich „dem Verein eine kurze Geschichte des Tunnels und eine Uebersicht der Thätigkeit desselben im verflossenen Jahre vorlegen." 11 In den Jahresberichten und in den mehr oder weniger anspruchsvollen und erfolgreichen Festveranstaltungen, deren Ablauf das Statut ein für allemal regelte, 12 bekundeten sich das Selbstverständnis des Vereins und die Verfassung, in der er sich befand. Sie warten ebenso wie die vielen Gedichte, die - meist zu solchen festlichen Anlässen - auf den Tunnel geschrieben wurden, noch auf ihre Untersuchung.
II
Der Stiftungstag des Jahres 1840 verdient, daß man ihn aus der langen Reihe der Tunnelfeste hervorhebt. Die Gründe liegen in dem lange und sorgfältig vorbereiteten literarisch-musikalischen Programm, das zur Aufführung kam. Es berührte wie kein anderes die neuralgischen Punkte, auf die sich die Urteile über den Verein zu stützen pflegen: seinen Rückzug von der Öffentlichkeit, den e r sich zur Richtschnur machte und 1835 definitiv verordnete, sowie sein Poesie- und Politikverständnis. Es war zudem der einzige Fall, in dessen Folge dieses kollektive Poesie- und Politikverständnis später außerhalb der Vereinsgrenzen ei ner öffentlichen Bewährungsprobe größeren Ausmaßes unterzogen wurde, die es - das sei vorweggenommen, letztendlich nicht bestand. Der Hergang war folgender.
Am 5. Dezember, auf den man die Zusammenkunft diesmal verlegt hatte, versammelten sich Mitglieder und Gäste im Englischen Haus, wo der Tunnel damals tagte. Nachdem man geselligen Kontakt aufgenommen und wie üblich seinen dee getrunken hatte, wurde im ersten Teil des Abends das Programm aufge- fthrt, auf das der Verein seit fünf Monaten hingearbeitet hatte. Es bestand aus den Nationalliedern oder, wie sie an anderer Stelle bezeichnet werden, den Politisch-historischen Volksliedern einer Reihe europäischer Völker. Vorange-
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