unterhält Beziehungen zur englischen Journalistik aus alter Zeit her und bringt die Kenntnisse und die Liebe mit, die beide nötig sind, um solchen Aufsatz zu schreiben . . ,' 37
So liest man jedenfalls in der uns zugänglichen Quelle, die aber leider nicht das Original selbst ist. Geht man jedoch davon aus, daß hier ein Lese- bzw. Schreibfehler vorliegt, und liest man, was ja schon die frühere Äußerung Fontanes nahelegt, statt Beecher Bücher, also -u- statt -ee-, so eröffnet sich damit ein sehr weiter Zusammenhang, dessen Produktivität das überzeugendste Argument bei der Beantwortung der Fragen: Beecher oder Bücher, Bücher oder v. Biowitz? darstellt. Was die erste der beiden Fragen angeht, so erledigt sie sich im Grunde schon dadurch, daß sich weder in der näheren noch weiteren Umgebung des Fürsten ein Beecher ausmachen läßt, der als der Verfasser des Aufsatzes in Betracht kommen könnte, umgekehrt aber alle schon von Fontane angeführten Indizien darauf verweisen, daß nur von Bücher die Rede sein kann.
Ungleich gewichtiger ist die zweite Frage: Bücher oder v. Biowitz?, wenn da schon von anderen möglichen Autoren die Rede nicht sein soll. Den Argumenten Fontanes für Bücher kann schwerlich etwas entgegengehalten werden, und sie lassen sich sehr wohl durch weitere Recherchen, Indizien und Überlegungen stützen. Das entscheidende und eben auch schon von Fontane ins Feld geführte Argument besteht in den außerordentlichen Detailkenntnissen und der Tiefe der Erkenntnisse, zu denen man nur in einem langjährigen und überdies recht intimen Umgang mit dem Fürsten im Amte und im Familienkreise gelangen konnte, Kenntnisse und Erkenntnisse, die der Fürst selbst keinesfalls vermittelt haben würde, auch wenn er dem Times-Korrespondenten v. Biowitz - übrigens auf den persönlichen Wunsch D'Israelis hin — schließlich mehrere Interviews von insgesamt etwa zwei Stunden Dauer gewährte und v. Biowitz, wie Bücher mit leicht indigniertem Unterton berichtete, „aufzuschnappen versucht" habe, „was irgend ging". Über eigene Gespräche mit v. Biowitz machte Bücher dagegen keinerlei Angaben, wußte ihn aber durch eine Anekdote als einen Mann zu charakterisieren, der seine exponierte Stellung in erster Linie den Leistungen seines Gedächtnisses zu verdanken hatte, wobei man sich aber auch daran erinnern sollte, daß Bücher seit seinem Englandaufenthalt der „Times" und natürlich auch ihren Mitarbeitern nicht eben wohlwollend gegenüberstand . 38 Ein zweites Argument besteht in der Anonymität der Verfasserschaft selbst Welchen Grund gäbe es für einen v. Biowitz - und welches Recht - sich hinter der Bezeichnung eines „Landsmannes" des Fürsten zu verstecken und dami t obendrein auf einen Platz innerhalb des wahrhaft erlauchten Kreises jener Verfasser zu verzichten, der sich mit der Zeitschrift „Blackwood's Magazine' verbindet? Saß der Verfasser dagegen im Auswärtigen Amte, so hatte er in der Tat einen sehr plausiblen Grund, anonym zu bleiben und etwa auf die Bezeichnung „Mitarbeiter" des Fürsten zu verzichten. Bedeutete es nicht ein e Aufwertung von geradezu nationaler Dimension, wenn hier nicht ein Angestellter von seinem Chef, sondern ein Deutscher von einem Deutschen sprach? Man muß schließlich auch etwas über Buchers Tätigkeit im Amt, in Varzin oder
86