wie er (looking down, even, on those, who are as tall as himself), der nicht etwa „unachtsam", sondern höchstens von „halber Aufmerksamkeit" ist (listlessly to a conversation). In seinen Privatbriefen „ist" er nicht, sondern „gibt" er sich witzig (In his private letters Bismarck is witty ...), und seine Schrift ist nicht „groß, energisch und klar", sondern „groß, energisch und bestimmt" (large, bold, and distinct). Ihm dient nicht der „präziseste Ausdruck", sondern das „präziseste Wort" für die Wiedergabe seiner Ideen (the exakt translation into words of his ideas). Bismarck ist nicht voller Verachtung „des" Niedrigen, sondern „alles" Niedrigen (had a contemptüous judge in respect of all that is mean). Und es kann auch nicht darum gehen, daß man ihn in einer besonders angespannten Situation malen „könne", sondern ob es „statthaft" wäre, dies zu tun (If he could be painted at such a time ...). Bismarck erlebt man, im Verhalten zu seinen Bauern, nicht nur als einen „gütigen", sondern als einen „gütigen und leutseligen Herrn" (which would show him in any other light than that of a kind master), und diese werden ihm auch, wenn sie ihm in einer schwierigen Situation helfen wollen, nicht sagen: „Steigen Sie auf meinen Rücken, gnädiger Herr", sondern „Steigen's man auf meinen Rücken, gnädiger Herr' ("Get on my back", he said to young Bismarck ...), als es darum ging, ihm an einer nicht „möglichst wasserfreien", sondern „leicht passierbaren" (suitable passage) Stelle weiterzuhelfen.
Darin besteht Fontanes wesentlicher eigener Anteil an der Bismarck-Biographie, die letztlich auch nicht mehr sein konnte als eine von allerhand Rücksichten gekennzeichnete Portrait-Skizze.
Da man also von einer Bismarck-Biographie Fontanes eigentlich gar nicht sprechen kann, bleibt die Frage, welche Bedeutung diesem kleinen Werke - im Rahmen der Fontane-Forschung - zugemessen werden kann. Fontane selbst hat später nicht mehr als die schon erwähnten abfälligen Bemerkungen für dieses Stückchen Prosa gefunden, was man nur zu gut begreift, wenn man an die Umstände seiner Entstehung denkt. Aber das bedeutet natürlich nicht, da| der Dichter gegen seine Überzeugung geschrieben hätte. Indem er die genannte Quelle bemühte, identifizierte er sich natürlich auch mit ihren Aus sagen, weswegen man das Recht hat, in seiner Skizze auch einen Aspekt seiner Sicht auf den Kanzler zu erblicken. Man täte freilich besser, sich in dieser Frage gleich an das Original zu halten, dem Fontane selbst ja auch den Vorrang einräumte. Aber das bedeutet natürlich auch nicht, diese Skizze als das Bismarck- Bild Fontanes ausgeben zu dürfen.
Die Biographie hat ihren Charakter, für die beschränkten Zwecke des Schuster- schen Projektes geschrieben worden zu sein, niemals verleugnen können und hat in der Forschung deshalb mit Recht eine ganz und gar marginale Rolle gespielt, ist also in der seriösen Forschung niemals oder doch nur sehr bedingt aus dem Projekt herausgelöst und damit zu allgemeiner bzw. umfassenderen Bedeutung aufgewertet worden - mit einer sehr bezeichnenden und wenig rühmlichen Ausnahme. Das Schustersche Projekt geriet nämlich in Vergessenheitweil das Reich verschwand, von dessen Ruhme es gelebt hatte. Erst während des zweiten Weltkrieges entdeckte man es wieder und wischte den Staub von dem 90