Truppen in den Kriegen von 1864, 1866 und 1870/71 gewesen. Eine Aufzählung der Teilnehmer der Dreilindener Runde liest sich entsprechend wie ein Auszug aus den ersten Seiten des - hierarchisch geordneten und mit dem König beginnenden - »Preußischen Staatshandbuchs'. Folgende Personen gehörten neben Möllhausen zu den häufigsten Gästen in Dreilinden: Heros von Borcke (Major a. D.), Friedrich Graf von und zu Egloffstein (Königl. Kammerherr seit 1845), Phillip Graf zu Eulenburg (Königl. Kammerherr seit 1876, Mitglied des Preußischen Herrenhauses), Graf von Kanitz (Hofmarschall und Kammerherr des Prinzen Friedrich Karl), Graf von Klinckowström (Rittmeister und Adjutant am Kriegsministerium), Karl Graf von Königsmarck (Königl. Kammerherr seit 1875, Mitglied des Herrenhauses), Freiherr von Maltzahn (Rittmeister und persönlicher Adjutant des Prinzen), Major von Münnich (Militärlehrer im Generalstab), Graf von der Schulenburg (Rittmeister und persönlicher Adjutant des Prinzen), Otto Graf zu Solms-Sonnenwalde (Major und Lehrer der Kriegsakademie), Ernst Freiherr von Wangenheim (Kammerherr bei der Prinzessin Friedrich Karl) und viele andere mehr. Insgesamt belief sich der Kreis im Laufe von etwa zwanzig Jahren auf ca. 250 bis 300 Personen.
Zu den wenigen in Dreilinden geladenen Bürgerlichen - Gelehrten und Schriftstellern - die dann allerdings zum regelmäßig anzutreffenden .harten Kern' der Runde gehörten, zählten die Forschungsreisenden Paul Güßfeld (1840-1920), Heinrich Schottmüller und der Ägyptologe Heinrich Brugsch (1827-1894), den Alexander von Humboldt schon als Fünfzehnjährigen gefördert hatte und den Möllhausen bereits aus dem Hause Humboldts, mit dem er eng verbunden war, 14 kannte. Alle drei hatten Professorenstellen an der Berliner Universität. Möllhausen war mit Brugsch gut befreundet, dieser wiederum war ein Freund Friedrichs von Bodenstedt (1819-1892), der ebenfalls sporadisch der Tafelrunde angehörte. Diese drei begegneten sich beispielsweise am 20. Mai 1883 dort. Bodenstedt war einer der berühmtesten Dichter der damaligen Zeit. Er hatte mit seiner 1851 veröffentlichten Gedichtsammlung »Lieder des Mirza Schaffy" - die im Jahr 1917 in die 264. Auflage ging! - schlagartig Weltruhm erlangt. 15 Auch als Reiseschriftsteller hatte sich Bodenstedt betätigt (»Die Völker des Kaukasus', 1855). Mit Brugsch und Bodenstedt war Möllhausen über Jahrzehnte befreundet. 16
II.
Fontane wurde von dem Prinzen erstmals am 25. November 1881 eingeladen. Er weilte danach noch wenigstens siebenmal in Dreilinden, und zwar am 4. und 7. Dezember 1881, am 9., 13. und 19. Januar, sowie am 1. März und 14. Mai 1882. 17 Die Tagebucheinträge des Prinzen Friedrich Karl für die Abende dieser Tage lauten : 18 25. November 1881:
»nach 5 Uhr Diner: Hartmann, Haluke, v. d. Heyd, [unleserlich), Steffen, Fircks, Bereförde, Dincklage, Grüter, Theodor Fontane, Schriftsteller, Kalkstein, Wan- genheim - [d. i.: bis] 8 Uhr"
4. Dezember 1881:
»nach 5 Uhr Diner: Grolmann, Lindequist, Schlieffen, Steffens, Schachenberg,
159